Kreis Südwestpfalz Grüne wollen zeigen, wie’s geht

Spitzenkandidatin Susanne Bendig ist 45 und arbeitet als Rechtsanwältin in Pirmasens. Auf Platz 2 steht Fred Konrad (im Hintergr
Spitzenkandidatin Susanne Bendig ist 45 und arbeitet als Rechtsanwältin in Pirmasens. Auf Platz 2 steht Fred Konrad (im Hintergrund rechts, neben Stefan Schwitzgebel aus Hornbach).

Länger, verjüngt, abwechselnd Frauen und Männer und etwas käshofenlastig. So sieht die Kandidatenliste der Grünen für die Wahl zum Verbandsgemeinderat Zweibrücken-Land aus. Auf Platz 1 steht Susanne Bendig aus Käshofen (wir berichteten am Donnerstag). Die 45-jährige Rechtsanwältin ist neu im kommunalpolitischen Geschäft, sie will sich unter anderem für einen Radweg zwischen ihrem Wohnort und Zweibrücken einsetzen. Das sagte sie vorgestern bei der Listenaufstellung in Hornbach.

Auch der öffentliche Personennahverkehr steht auf Bendigs Liste, der sei auf der gleichen Strecke nämlich ausbaufähig. Die Spitzenkandidatin bezeichnet sich als schon immer politisch interessiert. Für eine Mitarbeit bei den Grünen habe sie sich entschieden, weil diese mittlerweile nicht mehr die „Ökopartei mit strickenden Damen“ seien. Diesen Eindruck habe man nämlich früher gewinnen können. Susanne Bendig kenne viele Politiker auf Bundesebene, die sie für fähig halte. „Beispielsweise Cem Özdemir.“ Fred Konrad hat bereits fünf Jahre im Verbandsgemeinderat hinter sich. „Wir haben nicht die großen Impulse geben können, aber wir haben den Laden aufgemischt“, sagte er. Der 57 Jahre alte Kinderarzt, der ebenfalls in Käshofen wohnt, meinte weiter: „Fünf Jahre lang haben wir kritisiert. Jetzt wollen wir fünf Jahre lang zeigen, wie’s geht.“ Konrad hat Platz zwei auf der Kandidatenliste inne, er nannte ein paar inhaltliche Punkte, die ihm wichtig sind. Etwa ein sinnvolles Energiekonzept für alle öffentlichen Gebäude in der Verbandsgemeinde. Dass beispielsweise für die Grundschule Bechhofen wieder eine Ölheizung geplant sei, könne man als Grüner nicht unterschreiben. Der ehemalige Landtagsabgeordnete will auch was für die Biosphärenbrücke von den Nordvogesen über den Pfälzer Wald bis ins Bliesgau tun. In den einzelnen Gemeinden sollten zudem die Leerstände überprüft werden. Anna Metz (25) wohnt in Hornbach. Die Betriebswirtin war politisch noch nicht aktiv. „Ich hatte aber schon immer eine grüne Nase“, sagte sie. Metz will „ohne rosarote Brille aber mit einer idealistischen Einstellung“ in der Kommunalpolitik mitarbeiten. Die Grünen sollen von den Leuten nicht als „Fingerzeig- und Verbotspartei“ wahrgenommen werden, sondern als eine Partei, die mitreißen kann. Auf der 4 ist der 20-jährige Bechhofer Tim Scherer platziert. Er studiert in Kaiserslautern Integrative Sozialwissenschaften – „mit dem Schwerpunkt Politikwissenschaften“. Er teile das Menschenbild der Grünen: „Freie Entfaltung, egal, wie jemand ist.“ Seiner Beobachtung nach werde das Thema Klimaschutz auf kommunaler Ebene von den anderen Parteien stiefmütterlich behandelt. „Da wird drüber weggegangen. Wenn’s die Grünen nicht machen, macht’s in der Verbandsgemeinde wohl niemand“, sagte er. Die Grünen-Kandidaten 1. Susanne Bendig (45 Jahre) 2. Fred Konrad (57) 3. Anna Metz (25) 4. Tim Scherer (20) 5. Simone Genova (49) 6. Stefan Schwitzgebel (48) 7. Rita Graushaar (65) 8. Helmut Teuscher (51) 9. Eva Ringwald (36) 10. Bernd Hofer (48) 11. Michaela Nagel (28) 12. Oliver Wadle (51) 13. Marlene Herzog (36) 14. Michael Agne (53) 15. Sabine Lange (50) 16. Uwe Burger (59) 17. Ramona Lambert (56) 18. Marc Grawitschky (36) 19. Alissa Beer (28) 20. Jonas Hoffmann (29) 21. Wolfgang Ringwald (45) 22. Michael Thomson (40)

x