Zweibrücken Grgics Jungs bejubeln ersten Saisonsieg

Laurynas Petrusis (hier beim Wurf im Spiel beim TuS Dansenberg) traf beim ersten doppelten Punktgewinn der VTZ in dieser Drittli
Laurynas Petrusis (hier beim Wurf im Spiel beim TuS Dansenberg) traf beim ersten doppelten Punktgewinn der VTZ in dieser Drittliga-Saison im Spiel beim TVS Baden-Baden sechsmal.

«Baden-Baden.» Wut, Enttäuschung, Fassungslosigkeit spiegelten sich im Gesicht von Ralf Ludwig wieder. Mit versteinerter Miene saß der Trainer des TVS Baden-Baden nach der Schlusssirene auf der Auswechselbank. Auf der Gegenseite schnaufte Danijel Grgic, Coach der VTZ Saarpfalz, mehr als einmal tief durch: Sein Team hatte gerade das Aufsteigerduell der Dritten Liga Süd mit 33:31 (19:16) gewonnen (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete kurz), in den letzten fünf Minuten noch gedreht.

Aus Baden-Badener Sicht völlig unerklärlich. Auch für den überragenden TVS-Spieler Simon Bornhäußer, der 13-mal einnetzte: „Hat ja aber nichts gebracht.“ Unfassbar auch für den starken Torwart Thilo Hafner. Was war geschehen? Starke Paraden von Hafner und ein eiskalter Bornhäußer mit drei Toren in Folge schienen schon den Heimsieg zu sichern, denn in der 53. Minute hieß es 30:26 für die Gastgeber, zwei Minuten später immer noch 31:27. Doch Grgics Maßnahmen in der sich direkt daran anschließenden Auszeit der Zweibrücker brachten die Gastgeber aus dem Konzept. Die VTZ nahm Jonas Schuster und Julian Schlager in Manndeckung, beim TVS lief nichts mehr zusammen, das Ludwig-Team verlor völlig den Faden. Statt ruhig zu spielen, wurden die Aktionen hektisch, wurden die Bälle leichtfertig verloren. „Wir haben da einige Bälle erobert. Vielleicht waren wir in der Phase auch noch ein bisschen frischer und schneller“, mutmaßte VTZ-Coach Grgic. Jedenfalls hatte die VTZ plötzlich wieder die Oberhand und schaffte durch Tore von Laurynas Petrusis, Dusan Maric, den ganz starken Tom Paetow, Robin Schweitzer, Alexey Wetz und erneut Petrusis endgültig die Wende. Baden-Baden fand zu Beginn ohne Abwehrchef Sebastian Wichmann (privat verhindert), Rückraum-Kanonier Markus Koch (Hochzeitsreise) und den kränkelnden Torschützenkönig Christian Fritz – er saß ebenso umgezogen auf der Bank wie Franz Henke, wurde aber wie der Defensivspezialist geschont – nur schwer Zugriff auf die Partie, lag ständig in Rückstand. Vor allem Tom Paetow im VTZ-Rückraum (am Ende elf Treffer) machte Sandweier das Leben schwer. Doch nach und nach kamen die Gastgeber besser ins Spiel, vor allem nach dem Torwartwechsel in der 22. Minute, als Thilo Hafner für Dominik Horn kam. Auf die Abwehr war nun Verlass, und vorne auf Bornhäußer, der bis zur Pause acht Tore warf. Nach dem Seitenwechsel (19:16) agierte Sandweier in der Abwehr offensiver und aggressiver, zwang die Gäste aus der Pfalz zu Fehlern. Zudem vernagelte Hafner zeitweise seinen Kasten, hielt fast unhaltbare Bälle. Die Folge: Zwei Tore von Bornhäußer brachte dem TVS einen schönen 24:19-Vorteil (37.). Doch die Gäste steckten nie auf, verkürzten bis zur 51. Minute mit dem 27:25 durch Paetow auf zwei Tore. Dann kam beim 27:31 Grgics Auszeit. „Danach haben wir uns mit einer tollen Mannschaftsleistung und einer klasse Moral noch den Sieg erkämpft“, meinte der VTZ-Trainer hinterher zufrieden. Durch den Sieg sind die VTZ-Handballer mit drei Punkten vorläufig Tabellenelfter. Auf Baden-Badener Seite herrschte stattdessen Entsetzen bei den Fans und bei Trainer Ludwig: „Bis zur 55. Minute hatten wir das Spiel im Griff, dann gelang uns kein Abschluss mehr, sondern wir warfen die Bälle dem Gegner regelrecht in die Hände. Das ist bitter, weil wir für den Kampf um den Klassenerhalt unsere Heimstärke brauchen.“ So spielten sie TVS Baden-Baden: Horn, Hafner - Johannes Henke, Franz Henke, Schulz, Seiter (1), Bornhäußer (13/2), Fritz, Völker (2), Mitzel (4), Schuster (5), Unser, Schlager (4), Vollmer (2) VTZ Saarpfalz: Klöckner, Mevissen - Radenovic, Brauns, Wiese (2), Maric (3), Wilga, Petrusis (6), Schweitzer (1), Paetow (11/1), Mokris (5/4), Wetz (5), Stauch Spielfilm: 2:5 (8.), 6:7 (14.) 12:10 (21.), 19:16 (Halbzeit), 24:20 (38.), 27:24 (50.), 31:27 (55.), 31:31 (59.), 31:33 (Ende) - Zeitstrafen: 4:6 - Rote Karte: Mokris (39, dritte Zeitstrafe) - Siebenmeter: 4/2 - 6/5 - Beste Spieler: Bornhäußer, Hafner - Paetow, Petrusis - Zuschauer: 500 - Schiedsrichter: Homa/Mehl (Fürth).

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