Zweibrücken Geballte Kraft

Nur echt mit Bart: Der Ex-Zweibrücker James Boyle ist der charismatische Frontmann von Honey Creek.
Nur echt mit Bart: Der Ex-Zweibrücker James Boyle ist der charismatische Frontmann von Honey Creek.

2300 Besucher waren da, als Honey Creek am 27. August vergangenen Jahres bei der Sonntagsmatinée am Saarbrücker Schloss auftrat. Die Bluesrockgruppe nutzte die Gelegenheit, dabei sowohl eine Live-CD, als auch eine DVD aufzunehmen. Erneut setzt die saarländische Formation um den ehemaligen Zweibrücker James Boyle mit dem Ergebnis „Live am Schloss“ Maßstäbe.

Es ist mutig, dem Debüt-Album eine Live-CD und -DVD folgen zu lassen. Bei Honey Creek ist das aber sinnvoll: Schon die erste Studioveröffentlichung „Devil’s Lullaby“ (2016) war äußerst erfolgreich. Sie tummelte sich bei den Download Charts der Sparte Blues von Amazon wochenlang unter den Rolling Stones, Joe Bonamassa und Cindy Lauper. Trotzdem ist Honey Creek vor allem eine herausragende Konzertgruppe. Die geballte Kraft der Lieder muss man einfach live erlebt haben. Und wer schon bei einem der Konzerte dabei war, hält sicher gerne ein Andenken daran in den Händen. Unter den 14 Titeln der CD befinden sich sechs Songs, die bisher nicht veröffentlicht wurden. Drei davon, „Rattlesnake and the Junkyard Dog“, „On the Road“ und „Don’t Come around Too Soon“ sind Neukompositionen. Sie sollen bis Jahresende auch auf der neuen Studio-CD erscheinen. Dann aber in teilweise aufwendiger Produktionsweise. Die drei weiteren neu aufgenommenen Songs sind Coverversionen von Tom Petty, Ian Anderson (Jethro Tull) und Led Zeppelin. Wer zur DVD oder sogar zu beiden Ton- und Datenträgern greift, darf sich über vier weitere Bonuslieder feuen. Das sind ebenfalls Coverversionen; diesmal von AC/DC, Robert Johnson, Rory Gallagher und The Black Keys. Alle diese Songs wurden live aufgenommen, weil sie seit Jahren zum festen Honey Creek-Konzertprogramm gehören. Mit dem neuen Song „Rattlesnake and the Junkyard Dog“ eröffnet Honey Creek ein mitreißendes Livedokument. Der kraftvolle Shuffle geht zwingend ins Ohr. Die Band hält punktgenau den Rhythmus. „On the Road“ ist dagegen eine schwermütige Bluesballade. Mit Zeilen wie „I am Bound to the Devil and Pray to the Lord“, folgt James Boyle, hier ausnahmsweise alleiniger Komponist, einem Lieblingsthema. „Don’t Come around Too Soon“ liegt in mittlerer Geschwindigkeit genau zwischen diesen beiden Songs. Alle drei sind bei weitem keine Lückenbüßer und man darf gespannt darauf sein, wie die Studiofassungen klingen werden. Die Musiker von Honey Creek – James Boyle (Gesang), Michael Reufstick (Gitarre), Holger Janes (Bass) und Martin Donner (Schlagzeug) – hätten angesichts der Herstellung des doppelten Dokuments „ordentlich geschwitzt“, sagte Reufsteck. Doch Fehler sind während der 70 Minuten kaum zu vernehmen. „Und wenn, dann merkt das ohnehin nur die Musikpolizei.“ Gerne hätte Honey Creek an einigen Stellen trotzdem ein wenig nachgebessert. Doch die DVD klinge genauso wie der Auftritt, versichert Reufsteck, auch Betreiber des Honey-Creek-Plattenlabels Kawumm Records. CD und DVD wurden von Martin Ehlert knackig produziert. Womit „Live am Schloss“ eine stärkere Prise Rock verbreitet als „Devil’s Lullaby“. Sehenswert ist auch der Konzertfilm. Acht Kameras wurden eingesetzt, um ein stimmungsvolles Bild des Morgens zu schaffen. Schnitte und besondere Perspektiven verhindern, dass das Zusehen auf Dauer langweilig wird. Kameras am Boden und am Schlagzeug, die jeweils im Weitwinkelformat filmten, bieten dabei interessante Perspektiven. Ursprünglich hatte Honey Creek geplant, der Live-Veröffentlichung schnell ein neues Studiowerk folgen zu lassen. Daraus wird nun doch nichts. Allerdings sind schon sechs der geplanten zehn neuen Songs aufgenommen. Man hofft, die CD bis Jahresende auf den Markt bringen zu können. Vorerst sind CD und DVD zu „Live am Schloss“ nur als physikalische Tonträger erhältlich. Man bekommt sie ab 23. Februar in den Saarbrücker Plattenläden, bei Kawumm Records und im Musikhaus Knopp sowie im Internet bei Amazon und JPC. CD & DVD & Konzert —CD: 66 Minuten, 14 Tracks, 14,90 Euro —DVD: 66 Minuten, 14 Titel plus vier Bonuslieder (18 Minuten), 17,90 Euro. —Konzert: Freitag, 23. Februar, 19 Uhr, Saarbrücken, Kunstwerk, Scheidter Str. 1. CD/DVD-Präsentation. Eintritt : 22,75 Euro. Wer eine Karte kauft, erhält eine CD oder eine DVD, je nach Wunsch, dazu. Karten bei ticketregional.de/kawumm.

Auf dem Sprung: das Cover von CD und DVD.
Auf dem Sprung: das Cover von CD und DVD.
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