Zweibrücken Finanzskandal beim Saar-Sportverband: Hitzige Debatte unter Fachverbänden

Durch einen neuen Zehn-Millionen-Euro-Kredit soll der Betrieb an der Landessportschule in Saarbrücken gesichert werden.  Foto: B
Durch einen neuen Zehn-Millionen-Euro-Kredit soll der Betrieb an der Landessportschule in Saarbrücken gesichert werden.

Im Skandal um offenbar über Jahre verschleierte Millionen-Verluste beim Landessportverband für das Saarland (LSVS) kochen die Emotionen hoch: In einer Versammlung der 48 Fachverbände mit dem bestellten Sanierer Michael Blank und Saar-Innenminister Klaus Bouillon (CDU) am Dienstag in Saarbrücken fielen harte Worte. Die Verbände fühlen sich überrumpelt. Blank forderte die Vertreter der gut 2000 Sportvereine auf, am Donnerstag einen Grundsatzbeschluss zu fassen, wonach er betriebsbedingte Kündigungen unter den 182 LSVS-Mitarbeitern aussprechen und weitere Maßnahmen ergreifen kann, um das Jahresdefizit von 2,3 Millionen Euro aufzufangen.

Allein die Mensa macht 680.000 Euro Verlust pro Jahr



Die saarländische Landesregierung will für einen dringend benötigten Zehn-Millionen-Euro-Kredit bürgen. Unterstützende Maßnahmen, um die Zahlungsunfähigkeit des rund 400.000-Mitglieder-Verbandes abzuwenden, wurden am Dienstag im Kabinett beschlossen. Sanierer Blank berichtete von einer Möglichkeit, den Betrieb der Mensa an der Sportschule in Saarbrücken vielleicht doch aufrecht erhalten zu können. Allein die Mensa verursacht dem LSVS einen jährlichen Verlust von 680.000 Euro. Nach Gesprächen mit dem Personalrat und der Gewerkschaft Verdi könnten die Stellen von 13 der 19 Mitarbeiter der Mensa gesichert werden. Verdi-Bezirksgeschäftsführer Thomas Müller bestätigte am Abend konstruktive Gespräche.

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