Kreis Südwestpfalz Filme flimmern übers Handy

Die Kinder haben Spaß bei der Mountain-Bike-Abfahrt auf dem Motion Base.
Die Kinder haben Spaß bei der Mountain-Bike-Abfahrt auf dem Motion Base.

Neue und überarbeitete Exponate, eine Smartphone-Integration mit Mehrwert, dazu ein neues Farbdesign – am Wochenende wurde das Pirmasenser Mitmachmuseum nach vierwöchiger Renovierung wiedereröffnet. Noch klappt aber nicht alles wie geplant.

Wer schon mal da war, der sieht gleich am Eingang: Hier ist einiges neu. Und zwar nicht nur Boden, Farben und Design. Gleich an der Kasse erfährt der Besucher von der Dynamikum-App. Wer sie bei der Ausflugsplanung nicht schon zuhause auf seinem Handy installiert hat, kann das an der Kasse erledigen. Wer das nicht möchte, oder kein Smartphone besitzt, leiht sich einfach eins. Das ist im Eintrittspreis inbegriffen. „Falls Daten gespeichert sind, löschen wir die im Anschluss“ informieren die Mitarbeiter. Die Installation funktioniert einfach. Im App-Store „Dynamikum“ eingeben und schon erscheint das Symbol. Herunterladen, starten und es kann losgehen. Schon nach der ersten Kurve des Rundgangs stehen die Erläuterungen zur App in Riesen-Lettern an die Wand geschrieben. Da gibt es einmal die „Forscher-Tools“: Damit werden – nicht nur in den Räumen des Dynamikums – Winkel gemessen, Schallwellen bestimmt und die Kamera benutzt. Dazu gibt es die „Entdecker-Touren“. Überall dort, wo ein grünes Dynamikum-Logo zu finden ist, liefern sie weitere Informationen über das jeweilige Exponat in Form eines Video-Clips. Dazu scannt man einfach das Logo ein und schon startet der Film. Am Eröffnungswochenende war das allerdings eher Glücksache. Android-Phone-Besitzer waren zwar im Vorteil, aber auch da passten Clip und Themenbereich in vielen Fällen nicht zusammen. „Wir werden in den nächsten Tagen noch einiges ausbessern müssen“, meinte Dynamikum-Geschäftsführer Rolf Schlicher. „Uns war fast klar, dass es in den ersten Tagen nicht ganz reibungslos funktionieren wird“, gab er zu. Aus diesem Grund galten beim Eintritt Sonderpreise. Läuft die App erst einmal wie geplant, können Besucher damit nicht nur vorgefertigte Videos anschauen, sondern eigene Filme mit Erklärungen erstellen, speichern oder in den sozialen Medien teilen. Die nicht reibungslos laufende App war bei den meisten Besuchern kein Problem. Auch wenn die Smartphone-Integration immer wieder getestet wurde – wichtiger waren am Ende doch die Exponate. Dabei gibt es selbst für kundige Dynamikum-Besucher Neues zu entdecken. Wie zum Beispiel der Zeitsprung, bei dem die Gäste ihre Sprungkraft testen können. Wie hoch sie springen, entscheidet sich bereits beim Absprung, erfährt man. Sensoren in der Plattform messen, wie schnell und kräftig der Sprung ausgeführt wird. Ein Computer berechnet, wann der höchste Punkt erreicht ist und löst im richtigen Moment 64 Spiegelreflexkameras aus, die rund um die Plattform angebracht sind. Ein Jugendlicher schaffte beim ersten Versuch 62 Zentimeter. Das Ergebnis sieht beeindruckend aus. Durch tiefe Anbringung der Kameras zeigt ihn das 360-Grad-Bild nahezu schwebend in der Luft. Auch ein solches Bild soll bald auf das Smartphone übertragbar sein. In der überarbeiteten Schwingungsliege genießen Besucher den Rhythmus der Musik. Dabei bewegt sich eine Fußauflage passend zum Takt. Je schneller der Rhythmus, desto mehr bewegen sich Füße und Körper. Jeder kann selbst entscheiden, was er als angenehm empfindet. Das dabei entstandene Schwingungsvideo kann ebenfalls auf das Smartphone übertragen werden. Ein weiterer Höhepunkt ist die Motion Base. Dort stellen sich die Besucher auf eine Plattform, wählen einen Film aus, zu dem sich diese dann passend zu den Bewegungen im Film bewegt. Dabei wirkt die Schwerkraft so auf den Körper, dass die Bewegung des Films fühlbar wird. Noch gibt es lediglich zwei Filme zur Auswahl. Aber in Kürze soll es möglich sein, eigene Filme hochzuladen, welche die Motion Base dann in Bewegung umwandelt. „Bis zur Mittagszeit hatten wir heute schon mehr als 500 Gäste“, freute sich Geschäftsführer Rolf Schlicher über die gute Resonanz am Pfingstsonntag.

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