Kreis Südwestpfalz Feuerwehr bekämpft Sturmschäden bis in die Nacht

In der Bechhofer Talstraße räumte die Feuerwehr einen umgestürzten Baum von der Straße.
In der Bechhofer Talstraße räumte die Feuerwehr einen umgestürzten Baum von der Straße.

Bis in die Nacht auf Montag waren die Feuerwehren im Westen des Landkreises vom späten Sonntagnachmittag an im Einsatz. Wegen des Sturmtiefs Fabienne mit heftigem Regen mussten sie umgestürzte Bäume entfernen, Keller auspumpen und Geröll von den Straßen räumen.

Die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben wurden am Sonntag um 17.14 Uhr erstmals alarmiert und rückten bis Montag, 2.15 Uhr, zu 21 Einsatzstellen aus. 68 Feuerwehrleute waren mit 13 Fahrzeugen unterwegs. Einsatzschwerpunkt war Thaleischweiler-Fröschen, wo Straßen überschwemmt wurden und Keller volliefen, wie Wehrleiter Harald Borne mitteilte. Insbesondere in der Höheinöder Straße und der Brunnenstraße im Norden des Dorfs mussten laut Borne zahlreiche Keller ausgepumpt werden, die massiv mit Schlamm und Geröll überflutet waren. Erneut habe sich hier gezeigt, dass der kleine Wasserlauf den starken Regen nicht aufnehmen und der Kanalisation zuführen konnte, sondern das Wasser in Keller, Gärten und Straßen lief. „Die normalen Pumpen der Feuerwehr sind für solche Schlamm- und Geröllmassen nicht ausgelegt“, berichtete Borne. Deshalb seien die Einsätze „schwierig und langwierig“ gewesen. Für Unwetter wie Fabienne am Sonntag müssten geeignetere Pumpen beschafft werden, forderte der Wehrleiter. Die Ausstattung, über die die Wehr derzeit verfügt, sei darauf ausgelegt, Wasser zu pumpen. „Schlamm und Geröll verstopfen die Pumpen“, sagte Borne auf Nachfrage. Deshalb müsse man spezielle Schmutzwasserpumpen anschaffen. Eine besitze die Wehr in Thaleischweiler-Wallhalben bereits. „Wir haben sie in diesem Jahr angeschafft, und am Sonntag hat sie sich wirklich bezahlt gemacht“, erzählte der Wehrleiter. Die Wehr habe am Sonntag das Technische Hilfswerk wegen weiterer Schlammpumpen kontaktiert, doch das habe nicht aushelfen können. Mindestens drei weitere Schmutzwasserpumpen sollte die VG kaufen. „Und das reicht vermutlich gar nicht“, meinte Borne und verwies auf eine steigende Anzahl an heftigen Unwettern. Bürgermeister Thomas Peifer „hat die Notwendigkeit erkannt“, berichtete Borne von Gesprächen nach dem Sturm. Die Pumpen hätten sowieso gekauft werden sollen – „das ist unsere nächste größere Anschaffung“ –, nur standen sie aus Kostengründen nicht mehr für dieses Jahr auf dem Plan. Nach dem Unwetter am Sonntag hofft Borne nun, dass es doch schneller geht. Während eine normale Pumpe mit rund 1000 Euro zu Buche schlage, koste eine Schmutzwasserpumpe mindestens 2500 Euro. Weitere Einsätze fanden in Rieschweiler-Mühlbach und Wallhalben statt. In Rieschweiler-Mühlbach stürzte ein Baum in die Oberleitung und beschädigte drei Dachständer der Pfalzwerke auf Wohnhäusern und zwei Leitungsmasten. Die Leitung zerriss, und der Baum blockierte die K 15 zwischen den beiden Ortsteilen. Drei Wohnhäuser waren stundenlang ohne Strom, bis die Pfalzwerke die Reparaturen beendet hatten und die Straßenmeisterei den Baum beseitigen konnte. Auf der Straße zur Pottschütthöhe waren zahlreiche Äste auf die Fahrbahn gefallen, die die Feuerwehr beseitigte. „Glücklicherweise kamen keine Verkehrsteilnehmer zu Schaden“, schreibt Borne. In Wallhalben hatte Geröll die Straße blockiert. Hier sicherte die Feuerwehr die Straße und räumte sie frei. Im Einsatz waren die Feuerwehren Herschberg, Höheischweiler, Maßweiler, Reifenberg, Thaleischweiler-Fröschen und Wallhalben. Die Einsätze wurden geleitet von Wehrleiter Borne und seinen drei Stellvertretern Stefan Becherer, Thomas Fuchs und Dominik Bold. Zur Koordinierung der Einsätze in Thaleischweiler-Fröschen wurde das Einsatzleitfahrzeug eingesetzt. Die Feuerwehr der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land wurde um 17.10 Uhr von der Leitstelle Südpfalz zu mehreren Unwettereinsätzen alarmiert. Auch hier mussten die Feuerwehrleute umgefallene Bäume und Schlamm von der Fahrbahn entfernen und überflutete Fahrbahnen für den Verkehr wieder freigeben. Im Einsatz befanden sich die Löscheinheiten aus Contwig, Bechhofen, Battweiler, Walshausen, Käshofen und Dellfeld inklusive Unterstützung der Feuerwehreinsatzzentrale in Contwig. 40 Feuerwehrleute waren mit zehn Fahrzeugen insgesamt zwei Stunden im Einsatz. Das teilte der Medienbeauftragte der Feuerwehr, Holger Hell, mit. Die Polizei Waldfischbach-Burgalben meldete gestern auf Nachfrage viele kleinere Einsätze, die der Sturm ausgelöst hatte: So habe die Streife am Nachmittag Äste zwischen Wallhalben und Hettenhausen sowie zwischen Heltersberg und Waldfischbach fortgeräumt. Im Penny-Markt in Thaleischweiler-Fröschen löste der Wind einen Fehlalarm aus. Auf der B 270 fielen zwei Bäume auf die Straße, und eine Schlammlawine ergoss sich zwischen Waldfischbach und Thaleischweiler, berichtete der stellvertretende Inspektionsleiter Peter Baumann. Zudem sei die Fahrbahn der L 501 aus Waldfischbach kommend in Richtung Kaiserslautern geflutet worden, und die Straße zwischen Waldfischbach-Burgalben und Höheinöd wurde unterspült. Mehrere Bäume stürzten zwischen Höheischweiler und Nünschweiler auf die Straße. Die Straßenmeisterei sei „im Dauereinsatz“ gewesen, sagte Baumann. „Es gab keine größeren Sachschäden“, sagte der Polizeisprecher. Noch bis gestern Vormittag waren die Bahnstrecken zwischen Pirmasens und Saarbrücken sowie zwischen Pirmasens und Landau gesperrt. Wie die Bahn mitteilt, fielen auch danach vereinzelt noch Verbindungen aus.

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