Zweibrücken Ein Familienerfolg als Trostpflaster

Sina Baruffolo mit Escondia (links), die Siegerin im Trabrennen, Preis der Firma Kubota. Rang zwei belegte Peter Neisius mit Jav
Sina Baruffolo mit Escondia (links), die Siegerin im Trabrennen, Preis der Firma Kubota. Rang zwei belegte Peter Neisius mit Javea (rechts).

«ZWEIBRÜCKEN.» Die 18-Jährige startete gestern hoffnungsfroh in den Junior-Cup. In der Rennserie für Nachwuchsrennreiter ist die angehende Erzieherin Titelverteidigerin. Doch eine chaotische Situation am Start hatte die vier Reiterinnen aus dem Konzept gebracht. Starter Gerhard Mayer hatte mit der Flagge das Signal gegeben, zwei Pferde sprangen ab, zwei zögerten, der Bahnsprecher sprach über die Lautsprecheranlage von einem Fehlstart. Doch der Start war regulär. Das drang nicht zu allen Teilnehmern vor. Chiara Kehrer bremste in der Annahme eines Startabbruchs ihre Peseta ab, war überrascht, als die anderen drei Pferde an ihr vorbeizogen. Bis die Schimmelstute wieder in die Gänge kam, waren die anderen drei auf und davon. Kehrer und Peseta gaben bis zum Schluss alles, kamen zwar wieder heran, konnten aber nie aufschließen. Weil aber im Schlusskampf Lemon Thyme von Lonato behindert wurde und Lemon Thyme von der Bahn abgekommen war, wurden die beiden erstplatzierten Pferde – Lonato war als erstes im Ziel – disqualifiziert. Bombelli mit Rebekka Wagner wurde zur Siegerin erklärt, Kehrer wurden Zweite. „Ich sage nichts“, bemerkte Chiara Kehrer nach dem Rennen. Da waren die Tränen der Enttäuschung schon weggewischt. Ein bisschen Trost gab es für die Knopperin wenige Rennen später. Im Führring führte sie Troyanda, die achtjährige Stute von Thomas Gries. Der Waldmohrer ist der Cousin ihrer Mutter Jutta Kehrer und war früher selbst Rennreiter. Durch ihn kam Chiara zum Rennsport. Nach 1800 Metern im Preis von Edeka Ernst konnte sie Troyanda als Siegerin in Empfang nehmen. „Sie ist viermal in Zweibrücken gelaufen und hat dreimal gewonnen“, bemerkte Gries. Dass seine Stute am Sonntag gewinnt, hatte er nicht auf der Rechnung. „Beim letzten Start in Haßloch hat sie mich enttäuscht“, sagte er. Zwar lief sie in dieser Saison mehrmals am Treppchen vorbei, aber richtig nach vorne kam sie nie. „Man hofft zwar immer, dass es eine Überraschung gibt, aber damit habe ich nicht gerechnet“, räumte er ein. Selbst Reiterin Berit Weber war überrascht. „Ich hätte sie mehr auf Warten reiten sollen. Aber sie ist von sich aus marschiert. Da dachte ich, gehen wir halt. Es hat bis ins Ziel gereicht“, sagte die 28-Jährige. Kurze Zweifel am Sieg kamen auf der Zielgeraden auf. „Ich hab mich da umgeguckt, aber da war niemand“, sagte sie. „Zwei Starts, zwei Siege, besser kann es nicht laufen“, kommentierte Weber ihre Tagesbilanz. Zuvor hatte sie überlegen mit Arizona den Preis der Stadt Zweibrücken um den Silbernen Bügel gewonnen. Zufrieden verließ auch Marion Dinzinger Zweibrücken. Die Trabfahrerin aus der Nähe von Rosenheim gewann gestern das zweite Trabfahren des Tages mit Amor Viking. „Ich habe aus dem Fehler letzte Woche in Blieskastel gelernt“, sagte sie lachend. Beim Bauernfestrennen war sie zu schnell angefahren, am Ende wurde sie kurz vor der Ziellinie abgefangen. Gestern begann sie „etwas ruhiger. Ich hatte noch etwas im Tank“, fügte sie zufrieden an. Die 35-Jährige kommt trotz der weiten Anreise gerne nach Zweibrücken. „Ich finde das ganze Ambiente hier toll. „Die Atmosphäre gefällt mir, die Bahn ist sehr gut, die Bögen sind sehr weit“, ergänzte Dinzinger. Die Ferienzeit, die hochsommerlichen Temperaturen und das Fußball-WM-Finale wirkten sich gestern auf die Besucherzahlen aus. Rund 2000 Zuschauer verfolgten die Rennen, die bereits um 12 Uhr begannen. Mit rund 32 000 Euro blieb der Umsatz deutlich unter dem Vorjahresergebnis. „Für die gegebenen Umstände war das ein zufriedenstellender Renntag“, sagte Rennvereins-Geschäftsführerin Heike Schreiner. „Es ist nichts passiert, das Geläuf war in einem Topzustand, das sollte auch unser Ziel für die Zukunft sein“, ergänzte sie.

Tamara Setzock mit Lonato (links) liegt im Juniorcup vorne, wurden aber später disqualifiziert. Es siegte: Rebekka Wagner mit Bo
Tamara Setzock mit Lonato (links) liegt im Juniorcup vorne, wurden aber später disqualifiziert. Es siegte: Rebekka Wagner mit Bombelli (rechts).
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