Zweibrücken „E bisje Keenich ware se jo schunn immer“

„Middem Direkder kannsche jo noch eenisch werre. Awwer wann de Hausmeschder „Nee“ saad, dann hasche schlechde Kaade!“ Wolfgang Weber, vor allem Handballfreunden als Spieler und Trainer in bester Erinnerung, sagte das immer, wenn es um die Hallenbelegung für Spiele und Training ging. Er sagte das aber nur so lange, bis er selbst Schulhausmeister wurde. Dann fügte er sich in die Reihen derjenigen ein, die „kleene Keeniche“ waren, wie er zuvor kritisiert hatte. Als Wolfgang im Helmholtz-Gymnasium tätig war, wusste er seine eigene Erfahrung mit den Hausmeistern einzubringen. Und Schulleiter Karl-Ernst Drumm? Der kam mit Hausmeister Weber gut zurecht. Weber trug aber nur selten einen grauen Kittel – sozusagen die „Uniform“, an denen Schüler diese Respektspersonen erkennen konnten. Respekt hatte man beispielsweise vorm „Maier Nik“, der damalige Hausmeister der Oberrealschule an der Hofenfelsstraße. Kein Schüler hätte sich gewagt, ihn „Nik“ zu nennen, wenn der in der Nähe war oder im Kittel auf der Schultreppe stand. Auch wenn um Richard Schuler herum die Justizwachtmeister Dienstuniform trugen; dem Hausmeister des Gerichtsgebäudes am Herzogplatz genügte sein grauer Kittel, dass ihm im Arbeitsalltag Respekt entgegengebracht wurde. Vielleicht lag es aber auch ein wenig an dem großen Schlüsselbund, den „Herr Schuler“ selten aus der Hand gab. Auf den „Vornamen“ Herr wurde auch bei den langjährigen Berufsschulhausmeistern Nickel und Wien nicht verzichtet, die an der Johann-Schwebel-Straße ihren Arbeitsplatz hatten. Immer gab es etwas zu reparieren oder es war ein Problem zu lösen, und nicht selten staunte man als Außenstehender, über welche Fähigkeiten die Hausmeister verfügten. Sie sorgten dafür, dass sich „ihre“ Einrichtungen ordentlich präsentierten. Zu nennen ist auch Udo Meier. Ihm war es wichtig, dass es am Arbeitsamt an der Ecke Kaiserstraße immer sauber aussah, wenn die Bahnkunden vorbei liefen. Da legten er und sein früherer Chef und Freund Gerhard Kambach größten Wert darauf. Rosen und Hecken wurden perfekt geschnitten und Unrat ohnehin nicht geduldet. Wer sich an Ernst Wilhelm erinnert, den alle Welt „Viktor“ nannte, der sieht ihn mit seinem Straßenbesen vor dem Finanzamt in der Gymnasiumstraße arbeiten. Dass Viktor zugleich ein engagiertes Mitglied im Zweibrücker Karnevalsverein war, trug natürlich dazu bei, dass es beim Kehren häufiger kurze Unterbrechungen gab. Aber ein versierter Hausmeister musste ja natürlich alles wissen. Meist kam die Aufforderung von Lehrer Emil Schöneberger im Turnunterricht im Hof der Pestalozzischule (Hallensport gab es noch nicht): „Geh mol zum Hausmeeschder zwee Medizinbäll hole!“ Dafür musste man in die hinterste Ecke des Gebäudes (im Keller!) zu Hausmeister Fritz Langner, um der Anordnung des Lehrers Folge zu leisten. Dazu gehörte immer die lautstarke Bestätigung durch den Schüler, alles Material wieder sofort nach der Sportstunde zurückzubringen. „Un maches scheen sauwer vorher, gell!“ Natürlich konnte sich Herr Langner stets darauf verlassen. Respekt hatte man schon vor ihm, das merkte jeder.

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