Zweibrücken Die Briefmarke hat ausgedient

PIRMASENS. Was waren das noch für Zeiten, als im Fußball die Briefmarke eine der wichtigsten Utensilien für die Weiterleitung der Spielberichtsbögen war. Die Briefmarke ist zwar längst noch nicht Geschichte, allerdings mit Beginn von „dfb.net.org“ im Jahr 2002 zumindest für die Übermittlung von Spieldaten längst überflüssig.

„Das war für alle, ob Funktionäre oder aktive Spieler, ein Quantensprung“, sagt Edgar Wallitt, der Vorsitzende des Fußballkreises Pirmasens/Zweibrücken und Leiter der Fußball-A-Klasse. Denn jeder ist mit jedem vernetzt und jeder kann sich über die von DFBnet gespeiste und vom DFB herausgegebene Seite „www.fussball.de“ mittlerweile alle Informationen komprimiert anschauen. „Früher wurden hundert Seiten dicke Ordner an die Klubs mit allen Informationen rund um den Fußball verschickt“, erklärt Wallitt. Je nach Person wurden diese Akten weitergeben oder auch nicht. „Heute“, so der Funktionär weiter, „kann sich jeder punktgenau übers Internet die Dinge heraussuchen, die ihn interessieren oder seinen Verein betreffen“. Bereits vor der Saison werden die gemeldeten Spieler eines jeden Vereins ins System eingepflegt. Bei einem 15-Uhr-Spiel muss der Spielberichtsbogen bis 12 Uhr elektronisch bereitstehen. Zu diesem Zeitpunkt können beide Vereine bereits sehen, in welcher Formation die Teams auflaufen. Wallitt: „Das gilt von der C-Klasse bis zur Bundesliga.“ Haben sich die Vereine für den Liveticker angemeldet, wird jeder Fußballfan über www.fussball.de aktuell über Tore, Gelbe und Rote Karten oder Auswechslungen informiert. Steht ein Häkchen hinter dem Ergebnis, dann wurde der Ausgang amtlich bestätigt. Dies erfolgt dann, wenn der Staffelleiter die elektronisch übersandten Bögen des Heimvereins und des Schiedsrichters abgeglichen und für korrekt befunden hat. „Dazu genügt ein Computer, der auch bei einem Vereinsfunktionär oder Beauftragten zu Hause steht“, nennt Wallitt die Voraussetzungen. Wobei im Zeitalter von Tablet und Smartphone die Weiterleitung auch per App erfolgen kann. „Früher hat das Tage gedauert, bis die Spielberichte den Klassenleitern vorliegen, heute geht das in Minutenschnelle“, nennt der Kreisvorsitzende einen der Vorteile. Auch die richtige Schreibweise der Spielernamen ist so gewährleistet. Doch nicht nur im schnellen Ergebnisdienst sieht Wallitt einen großen Nutzen von DFBnet. „Ich kann sämtliche Informationen minutenschnell streuen, dabei noch per Filter nur die betroffenen Vereine informieren“, freut sich Wallitt. Daneben sind in www.fussball.de über alle Ligen viele Informationen eingespeist. So lässt sich, wenn man zum Beispiel die A-Klasse Pirmasens/Zweibrücken aufruft, mit ein paar Klicks nicht nur feststellen, dass der FC Fischbach etwa bei der SG Waldfischbach mit 3:0 gewann und Christopher Burkhard in der 56. und 78. Minute sowie Dennis Ganster in der 73. Minute die Tore erzielten, nein, man bekommt die komplette Aufstellung mit Auswechslung und erfährt, dass in den vergangenen acht Duellen der beiden Vereine jeder viermal siegte und das bei einem Gesamt-Torverhältnis von 23:18 für Waldfischbach. „Natürlich ist das System nur so gut, wie es gepflegt wird“, weiß der Kreisvorsitzende. Allerdings sei er mit der Ergebnismeldung für seinen Bereich hochzufrieden. Wallitt: „Bis 19 Uhr liegen sonntags gut 90 Prozent der Spielberichtsbögen in meinem Postfach.“ Neben der Übermittlung der Spielberichtsdaten wurde DFBnet permanent weiterentwickelt. Schiedsrichteransetzung, Passantrag, Spielerwechsel, Sportgerichtsbarkeit, Trainer- und Schiedsrichterlizenzierung – all das bietet DFBnet den Vereinen mittlerweile im Gesamtpaket elektronisch. Wie gesagt, die gute alte Briefmarke hat beim Deutschen Fußball-Bund ausgedient.

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