Zweibrücken Der Nöck, die Geister und die Grenadiere

Sopranistin Hildegard Baum singt Balladen.
Sopranistin Hildegard Baum singt Balladen.

„Man hört sie eher als Männerlieder“, sagt die Zweibrücker Mezzosopranistin Hildegard Baum über Balladen. Dabei sind Balladen geschlechtsneutral. Sie erzählen Geschichten. Wie die Geschichten klingen, wenn Frauen sie singen und sprechen, kann man übermorgen, Donnerstag, 20 Uhr, in der Zweibrücker Himmelsbergkapelle erleben.

Zu hören sind nicht die üblichen Schubert-Schumann-Lieder und auch nicht „Die Uhr“, sondern Humorvolles, Politisches und auch ein bisschen h Gespenstiges: „Der Nöck“ und „Erlkönig“ (nach Goethe) von Carl Loewe, „Der Zwerg“ und „Es war ein König von Thule“ (auch Goethe), „Die zwei Grenadiere“ von Robert Schumann, „Das Elfenlied“ und „Die Geister am Mummelsee“ von Hugo Wolf (beides Mörike), und „Der Handstand auf der Loreley“ von Liszt (Kästner). „Verzweifelte Rettungsaktionen, urkomische Missverständnisse, betörende Blondinen, obsessive Liebesbeziehungen und viel Dramatik“, so Baum Einige Balladen singt Hildegard Baum, begleitet von der Saarbrücker Konzertpianistin Marina Kavtaradze, andere trägt Anita Bischoff mit markante Sprechstimme und gezielten Betonungen vor. Und sie erklärt Hintergründiges zu den ausgesuchten Musikstücken. Zweimal 35 Minuten mit einer Pause (da gibt es Getränke) sind zu erwarten bei dem Abend mit den drei Frauen, der den Titel „Spiel mit Erlköngs Töchter“ trägt. Die Idee zu dem Balladenabend, einem für Zweibücken seltenen Angebot, kam Hildegard Baum zu Anfang des Jahres, als sie ihr Notenzimmer ausräumte. „Da sind mir Balladennoten in die Hände gefallen“, erzählt sie. Zusammen mit ihrer aus Georgien kommenden Stamm-Klavierbegleiterin studierte sie die Balladen ein und erzählte Anita Bischoff davon, die sie aus dem Lateinkurs kannte. Bischoff ist Mitglied im Himmelsbergkapellenverein und sorgte dafür, dass die Balladen ins Programm kam. Die Musik sorgt dafür, dass die Geschichten voller Jubel, Grusel, Tragik und Humor abwechslungsreich rüberkommen. Es gibt auch eine Kurzeinleitung in die Welt der Ballade. Der Eintritt ist frei, es wird um Spenden gebeten.

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