Kreis Südwestpfalz „Das Wichtigste ist, dass es den Kindern gut geht“

Eigentlich geht es weniger ums Eier Sammeln, erklärt Ludger Grünfelder (vorne): „Sinn und Zweck für uns war eigentlich hauptsäch
Eigentlich geht es weniger ums Eier Sammeln, erklärt Ludger Grünfelder (vorne): »Sinn und Zweck für uns war eigentlich hauptsächlich, dass die Kinder die Leute im Dorf kennenlernen. Wenn ein Kind im Dorf verloren geht, weiß es dann ganz genau, hier wohnt der und dort der. Weil es dort schon mal war. Und die Leute kennen die Kinder und wissen genau, wohin sie gehören.«

«Kleinsteinhausen.»Die Echoschützen und der Förderverein des Kleinsteinhauser Kindergartens haben für Pfingstsonntag zum Pfingstquack eingeladen. Dabei gehen Kinder und Erwachsene mit Handwägelchen und lauten Ratschen durchs Dorf und sammeln Eier und auch mal Schokolade oder Geld. Was noch zur Tradition gehört und dass die Eiersammelei eigentlich einem ganz anderen Ziel dient, erklärt Ludger Grünfelder von den Echoschützen unserem Mitarbeiter Mario Moschel.

Wie lange gibt es den Pfingstquack in Kleinsteinhausen schon?

Das ist heute da zwölfte Mal. Im vergangenen Jahr haben wir es abgesagt wegen des schlechten Wetters. Da hat es richtig geregnet. Wie viele Menschen laufen heute mit, um Eier zu sammeln? Wenn wir fertig sind – unterwegs kommen immer noch welche dazu – werden wir unseren Schnitt von 30 Kindern und 25 oder 30 Erwachsenen erreicht haben. Sie gehen jetzt von Haus zu Haus und holen Eier. Manchmal gibt es auch Geld? Wir haben 2016 rund 500 Euro bekommen an den Haustüren. An St. Martin übergeben wir dieses Geld an den Förderverein des Kindergartens. Der ist dieses Jahr zum ersten Mal mit im Boot. Bis 2016 haben die Echoschützen den Pfingstquack alleine organisiert. Was passiert mit den ganzen Eiern? Wir haben durchschnittlich zwischen 450 und 500 Eier. Wenn alle eingesammelt sind, treffen wir uns an der Grillhütte im Wald und backen die und essen sie zusammen auf. Es gibt auch Leute, die gar nicht mitgelaufen sind, die kommen trotzdem zur Hütte und dürfen mitessen. Jetzt sind schon Helfer oben, die alles vorbereiten. Wer hat das vor 13 Jahren eingeführt in Kleinsteinhausen? Früher war der Pfingstquack ja normal an Pfingsten. Und die Klapper waren früher an Ostern in der Kirche benutzt worden. Statt geklingelt wurde damals ja geklappert. Und initiiert haben das die Echoschützen, weil wir etwas für die Kinder im Dorf machen wollten. Und beim Pfingstquack sind die Kinder den ganzen Tag beschäftigt, und sie bekommen nachher noch Getränke und auch etwas Süßes, was alles nichts kostet. Das ist alles gespendet worden. Vorhin beim Start habe ich auch klar gesagt, dass dies ein Tag für die Kinder ist und nicht für die Erwachsenen. Das Wichtigste ist, dass es den Kindern heute gut geht. Und Speck gibt es auch? Speck, Schnittlauch, Brot, wir bekommen alles gespendet. Während unserer Tour durchs Dorf kommt zweimal ein Auto, holt die Spenden ab und fährt sie an die Grillhütte. Das würden wir sonst alleine mit den vier Handwagen gar nicht schaffen. Wir laufen ja fast durch das ganze Dorf. Nur die ein oder andere kleine Seitenstraße lassen wir auch mal aus, sonst schaffen wir die Strecke nicht in drei Stunden. Heute ist das Wetter gut und nicht zu warm, sonst sind die Kinder schnell groggy. Sinn und Zweck für uns war eigentlich hauptsächlich, dass die Kinder die Leute im Dorf kennenlernen. Wenn ein Kind im Dorf verloren geht, weiß es dann ganz genau, hier wohnt der und dort der. Weil es dort schon mal war. Und die Leute kennen die Kinder und wissen genau, wohin sie gehören. Also geht es gar nicht nur um Eier? Nein, wichtig ist, dass die Kinder ihr Dorf kennenlernen. Und die Kinder erinnern sich genau, wo sie beim Pfingstquack was bekommen haben. Hier ein paar Eier, dort eine Tafel Schokolade oder Geld. Das merken sich Kinder genau. Und wir wissen auch ganz genau, hier oder dort brauchen wir gar nicht klingeln, weil wir da nichts bekommen. Dann schleusen wir die Kinder dort vorbei. Am Anfang geht das noch behäbig, aber wenn die Kinder mal aufgetaut sind, muss man schauen, dass man nachkommt. Es gibt also sowas wie eine Kleinsteinhauser Eierkarte, wo draufsteht, wo man nicht klingeln muss? Genau. Wir wissen genau, wo wir Speck bekommen, an welcher Tür Eier warten und wer Geld spendet. Nach zwölf Jahren weiß man das.

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