Zweibrücken „Das Wasser muss sich aufheizen“

Das Freibad an der Schließ öffnet in der Regel noch nicht an den ersten warmen Tagen, sondern auch dieses Jahr erst am morgigen Samstag. Unser Mitarbeiter Jonas Müller von Klingspor wollte von Stadtsprecher Heinz Braun wissen, warum das so ist und wann denn nun die Stadtwerke das Hallenbad übernehmen.

Warum macht das Freibad gefühlt immer bei schlechtem Wetter auf und nicht wie vor zwei Wochen bei gutem?

Das Freibad hat einen gewissen Vorlauf. Es muss sozusagen aus dem Winterschlaf geweckt werden. Da sind zum Beispiel Geländearbeiten zu erledigen, man muss den Rasen mähen und die Becken pflegen. In diesem Jahr mussten die Becken zusätzlich neu gestrichen werden. Das geht bei schlechtem Wetter nicht. Sie sehen das an Freibädern in der Umgebung. Ein Bad kann nicht beim ersten Sonnenstrahl direkt öffnen, sondern zunächst sind Vorarbeiten nötig. Dass das Freibad immer bei schlechtem Wetter öffnet, ist eine Behauptung, die nicht zutrifft. Es öffnet aus den genannten Gründen nur nicht gleich an den ersten Sonnentagen. Man hätte ja auch früher mit den Vorarbeiten beginnen können. Das schlechte Wetter hat Ihnen also einen Strich durch die Rechnung gemacht? Sie können nur dann streichen, wenn das Wetter es zulässt. Wenn es regnet, können Sie – wie beim Hausbau auch – keine Farbe anbringen. Wie viele Einnahmen gehen durch die verspätete Öffnung verloren? Es ist nicht immer gesagt, dass da Einnahmen verloren gehen. Sie müssen vor allem sicherstellen, dass das Bad ordnungsgemäß funktioniert und läuft, und dann können Sie eröffnen. Und dann kommt ja in Zweibrücken noch hinzu, dass wir das Wasser nicht aufheizen können. Das heißt, wenn ein schöner Tag ist, an dem man das Freibad aufmachen könnte, werden auch nicht unbedingt viele Besucher kommen, weil das Wasser eben noch kalt ist. Das muss sich mit der Zeit erst erwärmen, bis es eine annehmbare Temperatur erreicht. Wann ist mit der geplanten Übernahme des Freibads durch die Stadtwerke zu rechnen? Das hat sich verzögert. Ursprünglich war geplant, dass das vergangenes Jahr passieren sollte. Wir werden das Freibad in dieser Saison noch in städtischer Regie betreiben. Das Finanzamt prüft zurzeit, ob nicht für den Konzern Stadt eine versteckte Gewinnausschüttung stattfindet. Für die Stadtwerke wurde das schon geklärt. Aber da die GmbH-Anteile der Stadtwerke vom Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken übernommen wurden, muss das auch noch für den UBZ geklärt werden. Wenn Sie einen Verlustbetrieb haben und ein Tochterunternehmen übernimmt diesen, dann kann es sein, dass das als verdeckte Gewinnausschüttung der Tochter an die Stadt gezählt wird, sodass die Stadt dann keine Verluste mehr hat, weil die Verluste bei der Tochter landen. Und da muss geklärt werden, unter welchen Umständen dies nicht erfolgt. Da gibt es verschiedene Kriterien. Letztlich kann das Finanzamt diese Fragen in einer Voranfrage klären, und das wird zurzeit gemacht. Wenn das positiv geklärt ist, steht der Übernahme nichts mehr im Weg. Aber die Saison hat ja schon angefangen. Man könnte das Freibad zwar rückwirkend übertragen, aber die ganzen Vorbereitungen und Personaleinteilungen wurden schon erledigt. Es ist deshalb sinnvoll, die Übernahme erst zur nächsten Saison abzuschließen.

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