Kreis Südwestpfalz Da klappt’s auch mit der Bergprüfung

Macht Spaß und geht richtig ab: RHEINPFALZ-Mitarbeiter Klaus Kadel-Magin testet auf dem unteren Messegelände in Pirmasens einen
Macht Spaß und geht richtig ab: RHEINPFALZ-Mitarbeiter Klaus Kadel-Magin testet auf dem unteren Messegelände in Pirmasens einen Elektroroller.

«Pirmasens.» Im Schaufenster von Elektro-Bruckner in der Schlossstraße steht das Gerät. Ein Metz Moover, der laut Hersteller jetzt schon auf die Straße darf, wenn der Besitzer ein Versicherungskennzeichen vorweisen kann. Für die Testfahrt der RHEINPFALZ hatte Werner Bruckner noch kein Versicherungskennzeichen, also musste auf den unteren Messeparkplätzen gefahren werden. Um es vorweg zu nehmen: Wer mit den Elektroroller unterwegs sein will, muss sich darauf einstellen, Aufsehen zu erregen. Schon allein das Teil auf dem Gehweg bis zum Auto zu schieben, verursacht am Testtag haufenweise interessierte Blicke von Autofahrern und Passanten. Und das Verleihen sollte gut überlegt sein. Die Begeisterung für die Fortbewegung auf dem Roller ist so ansteckend, dass der E-Roller ungern wieder zurück gegeben wird. Werner Bruckner ist auf dem Roller auch schon gefahren, verrät der Elektrohändler, der sichtlich begeistert von der neuen Technik ist. Für den Betrieb will er sich auch einen anschaffen, der dann als Dienstroller für kleinere Reparatur-Einsätze von seinen Mitarbeitern verwendet werden könnte. „Sie müssen keine Parkplätze suchen und sind so schnell wie mit dem Auto“, beschreibt er die Vorzüge im Alltag. Vor Ort, auf den unteren Messeparkplätzen, gilt es, sich mit der einfachen Technik vertraut zu machen. Ein Hebelchen am Lenker ist zum Gasgeben. Gebremst wird wie beim Fahrradfahren mit zwei Hebeln am Lenker. Das Zusammenklappen ist recht einfach. Die 16 Kilogramm des Rollers lassen sich locker stemmen. Von der Größe und dem Gewicht her ist das Teil aber nicht gerade prädestiniert, im Rucksack mitgenommen zu werden. Einfach daraufstellen und losfahren, geht nicht. Es muss schon ein bisschen in Fahrt getreten werden, bevor der Elektroantrieb anspringt. Dann heißt es aber festhalten. Der Moover des deutschen Herstellers geht ganz schön ab. Nach ersten zaghaften Fahrversuchen wird der Fahrer schnell mutiger und gibt Gas. Die genehmigten 20 Stundenkilometer sind auf flacher Strecke auch schnell erreicht. Ein bisschen komisch ist das Gefühl schon, so aufrecht dazustehen und gleichzeitig ohne Schutz mit 20 Sachen hinzubrausen. Man gewöhnt sich aber schnell daran. Jetzt kommt der für Pirmasens entscheidende Praxistest: die Bergprüfung. Erst mal geht es die Auffahrt an den Messeparkplätzen runter und hier erreicht das Rollerschen flott über 30 Stundenkilometer – ohne Elektroantrieb. Da greift der Testfahrer schon gerne zum Bremshebel. Jetzt kommt die Wende und hoch geht es mit einer Steigung, die ähnlich der ist, die auf der Dankelsbachstraße auf den Horeb hoch führt. Von 18 Stundenkilometern am Anfang reduziert sich das Tempo jetzt recht zügig auf immerhin noch acht Stundenkilometer. Wobei ganz stehenbleiben sowieso nicht sein muss. Der Fahrer kann ruhig wie bei einem Tretroller ohne elektrische Unterstützung mittreten und bekommt so wieder mehr Fahrt. Aber auch ohne Muskelkraft: Der Moover schafft den Berg hoch. Niedrige Bordsteine, Pflasterbelag oder Schotter sind keine Probleme für das Gefährt. Und wer es gerne sportlich mag, kann auch bei entsprechender Geschwindigkeit ein wenig Slalom fahren, sich in die Kurven legen oder in die Hocke gehen. Die Rollerei hat einen gewissen Spaßfaktor. Wobei Werner Bruckner betont: „Das ist kein Spielzeug.“ Aktuell ist der Moover erst ab 15 Jahren zu fahren und auch nur mit Mofaführerschein. Eine Helmpflicht gibt es nicht. Wenn die allgemeine Rollergenehmigung für den Straßenverkehr gültig ist, die jetzt beschlossen wurde, würden aber diese Einschränkungen wegfallen. Für kleinere Kinder will Werner Bruckner das Gefährt allerdings lieber nicht empfehlen.

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