Zweibrücken „Bin nach und nach reingerutscht“

Im Blieskasteler Jugendzentrum P-Werk traten schon Musiker wie Gentleman auf.
Im Blieskasteler Jugendzentrum P-Werk traten schon Musiker wie Gentleman auf.

Im P-Werk, dem selbstständig geführten Jugendzentrum in Blieskastel, werden jährlich zwölf Konzerte veranstaltet. Verantwortlich für die Verpflichtung der Künstler und die Durchführung der Konzerte ist der Zweibrücker Etienne Nunold.

„Aus Freundschaft“ ist die Zusammenarbeit mit den Leuten im P-Werk entstanden, sagt der 26-Jährige Etienne Nunold. Der Auszubildende im Bereich Kaufmann im Dialogmarketing war schon immer ein großer Musikfan. So war er der letzte Sänger der aufgelösten Zweibrücker Rockgruppe When We Collide. Nun steht er im Rapkolletiv Manu Meta eher im Hintergrund als Discjockey. Damit ist Nunold schon beim Saarbrücker Halberg-Open-Air aufgetreten. Wie kam es dazu, dass er im P-Werk für Konzerte verantwortlich ist? „Einen Bezug zu Blieskastel und zu den Leuten im P-Werk hatte ich schon immer. 2016 hat man da das 20-jährige Bestehen groß gefeiert. Ich bin nach und nach in den P-Werk-Verein reingerutscht und habe dann die Rolle des Bookers, des Konzertplaners, übernommen. Das beginnt mit dem Buchen der Künstler und endet mit dem Mischen des Klangs beim Konzert.“ Zwölf Konzerte dürfen jährlich im P-Werk veranstaltet werden. Sie erregten zuletzt immer mehr Aufmerksamkeit. „Es gibt im P-Werk den Konzertsaal, die Lounge und das Kaffee. Wir hatten bei Konzerten schon 450 Leute da, wenn das gesamte P-Werk geöffnet ist“, freut sich Nunold. Solche Erfolge sind wichtig für das selbstverwaltete Jugendzentrum, das sich auch durch Veranstaltungen finanziert. Dafür halten die jungen Leute zusammen. „Wir sind ein gutes Team. Da mache ja nicht nur ich was. Bei Konzerten arbeiten bis in den Hintergrund 15 bis 20 Leute. Leute schieben nächtelang Dienste, um am Morgen danach früh wieder aufzuräumen. Wenn wir nicht so gut zusammen arbeiten würden, wären wir nicht so erfolgreich“, bricht der Booker eine Lanze für das P-Werk-Team. Auch Zweibrücker Bands wie The Red Couch um Markus Wille und Pepe Pirmann sind dort gern gesehen. „Die Couch war im Vorprogramm zum Berliner Liedermacher Götz Widmann. Wir hatten da einen wunderschönen Lagerfeuerabend im Sommer. Unsere Gäste waren im Alter von 16 bis 60 Jahren.“ Es ist übrigens bemerkenswert, wer in 22 Jahren P-Werk dort schon im aufgetreten ist. „Gentleman war hier, so vor 15 Jahren“, sagt Nunold und meint damit den einflussreichen deutschen Reggaemusiker. Auch Agnostic Front, eine bekannte amerikanische Hardcore-Punkband, reiht sich hier ein. Die Voraussetzung für solche Buchungen sind seit Jahren von den Verantwortlichen gepflegte, gute Kontakte. „Ich bin dabei, sie zu vertiefen. Viele Künstler sind wieder an Clubshows interessiert, zum Beispiel Cro.“ Den deutschen Rapper, der zuletzt mit „tru.“ ein umwerfendes Popalbum veröffentlicht hat, konnte Nunold nun leider nicht für das P-Werk interessieren. „So eine Gelegenheit rechtzeitig mitzubekommen – das wäre halt mal was“, träumt der Zweibrücker trotzdem vom großen Coup. Beinahe wäre ihm der schon im Vorjahr mit der Band Crazy Town aus Los Angeles gelungen. Mit ihrem Crossover-Song „Butterfly“ eroberte die Band 2001 im Nu die Welt. So legendär wie der Song war der darauf folgende Absturz. Crazy Town konnte nämlich nie an diesen Hit anknüpfen. Nunold hätte die Band trotzdem gerne im P-Werk gehabt. „Doch die hatte dann Ärger mit der Agentur, mit der ich für deren Auftritt bei uns verhandelt habe.“ Für 2018 ist der Booker am bayrischen Sänger Hans Söllner dran. „Das Konzert ist in Planung, der Kontakt ist da. Die notwendigen Daten sind ausgetauscht. Es fehlt nur noch der Künstlervertrag.“ Aus der Rap-Szene stammen die Kölner Formation Retrogott und Hulk Hodn, die ebenfalls nach Blieskastel kommen sollen. Mit Götz Widmann gibt es im Sommer erneut ein Lagerfeuerkonzert. Nur die Termine stehen noch nicht fest. Das erste Konzert der Saison 2018 allerdings schon. Am 5. Mai gibt es da Punkrock. Konzert Samstag, 5. Mai, 20 Uhr Blieskastel, P-Werk, Blickweilerstraße 11 Konzert mit Integrity (USA), Full of Hell (USA), Drowning (USA) und Wolfpack (Frankreich).

Etienne Nunold wird in diesem Jahr Hans Söllner ins P-Werk holen.
Etienne Nunold wird in diesem Jahr Hans Söllner ins P-Werk holen.
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