Kreis Südwestpfalz Bexbach: Stadt will keine neuen Märkte auf der grünen Wiese

Bexbach will keine neuen Supermärkte am Stadtrand erlauben, weil der Verkehrskollaps droht.
Bexbach will keine neuen Supermärkte am Stadtrand erlauben, weil der Verkehrskollaps droht. Foto: Moschel

Sollen in Bexbach an der Kleinottweiler Straße Richtung Homburg weitere Fachmärkte entstehen? Genügend Fläche wäre vorhanden. Allerdings drohe ein Verkehrskollaps. Das Baugesuch zweier Investoren wurde deshalb vorläufig zurückgestellt, informierte Bürgermeister Christian Prech (CDU) .

Für das Brachgelände an der Kleinottweiler Straße in Bexbach – grob gegenüber der Einfahrt Auguststraße – liegen Anfragen eines Lebensmittelmarktes und eines Drogeriemarktes vor. Die Fläche wäre ausreichend – auch für etwa 60 Auto-Stellplätze. Allerdings würden diese zusätzlichen Märkte den ohnehin starken Verkehr zusätzlich vermehren.

Wie eine Verkehrszählung 2015 ergab, sind am Tag 17 200 Autos in der Kleinottweiler Straße unterwegs. Hinzu kommen 790 Schwerlaster und Busse. Durch die zusätzlichen Märkte würde sich die Zahl der Autos voraussichtlich um zehn und die der Lastwagen um zwölf Prozent erhöhen, wie die Verkehrsgutachter errechnet haben.

Planer finden keine gute Lösung

Drei Varianten haben die Fachleute für die Zu- und Ausfahrt ausgearbeitet. Wobei keine wirklich ideal sei. Bei Variante eins lägen Zu- und Ausfahrt oberhalb der Einmündung zur Auguststraße, bei Variante zwei direkt auf dieser Höhe. Beide Lösungen werten die Gutachter als ungeeignet, da am späten Nachmittag der Verkehr dort zusammenbrechen würde. Variante drei sieht lediglich die Zufahrt in der Kleinottweiler Straße vor. Die wegfahrenden Autos würden über eine noch zu bauende Verbindungsstraße auf die Brückenstraße gelenkt. Aber auch diese kleine Straße, auf der Lastwagen über 3,5 Tonnen nicht fahren dürfen, wäre in den Nachmittagsstunden voraussichtlich komplett überlastet. Dass der Kreisverkehr zusätzlich in Mitleidenschaft gezogen würde, sich wahrscheinlich an allen fünf Ausfahrtsarmen Rückstaus bildeten, steht für den Bexbacher Stadtrat und die Verwaltung außer Frage.

Stadt fürchtet einen Verkehrskollaps

Aber nicht nur das hohe Verkehrsaufkommen spricht gegen neue Märkte. Zu befürchten wäre außerdem, dass die bereits existierenden Geschäfte finanzielle Einbußen erleiden würden. Aus dem Gutachten, das die Stadt für dieses Gebiet erstellen ließ, geht hervor, dass eine Häufung von Geschäften in diesem Bereich obendrein das Stadtzentrum schwächen könnte.

Der Bexbacher Stadtrat kann sich vorstellen, dass südlich der Kleinottweiler Straße und zwischen den Gärten der Brückenstraße, den Bahngleisen und dem Gewerbegebiet ein Baugebiet für Wohnhäuser mit Gärten ausgewiesen wird. Denkbar sind sowohl Ein- als auch Mehrfamilienhäuser – wiederum der angespannten Verkehrslage geschuldet – mit maximal fünf Wohnungen. Die Eigentümer der bereits bestehenden Häuser in der Kleinottweiler Straße bekämen die Chance, ihren Grund und Boden zu erweitern. Neben den guten Einkaufsmöglichkeiten punktet das Gebiet als Wohnquartier mit einer Bushaltestelle an der Kleinottweiler Straße 60.

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