Zweibrücken Berben, Ramadan und all die anderen

Eröffnung: „Das Ende der Wahrheit“ mit Ronald Zehrfeld.
Eröffnung: »Das Ende der Wahrheit« mit Ronald Zehrfeld.

Mit einem Rekordverkauf von 11 200 Karten am vergangenen Samstag, dem ersten Tag des Vorverkaufs, startet der Saarbrücker Max-Ophüls-Preis, das Festival für den deutschsprachigen Filmnachwuchs schlechthin, in seine 40. Auflage. Es findet vom 14. bis 20. Januar statt und bietet vier Wettbewerbe. Es wird jedes Jahr beliebter: Im Vorjahr kamen über 43 000 Besucher.

Die guten Nachrichten vorneweg: Es gibt wieder Karten für die Eröffnung übermorgen, Montag, 19.30 Uhr, im Cinestar, denn zusätzlich zu den bereits 999 verkauften Plätzen in den Sälen 6,8, und 11 wurde das Kino 7 mit 170 Plätzen geöffnet. Die Eröffnung mit den Gästen ist allerdings nur im größten Saal, in die anderen wird live übertragen. Die 16 Filme im Spielfilmwettbewerb laufen alle sechsmal, komplett ausverkauft ist nur „Stern“, der Film mit der über 90-jährigen Hauptdarstellerin Avura Sommerfeld über eine Holocaust-Überlebende in Berlin, die sterben möchte. Für alle zwölf langen Filme im Doku-Wettbewerb, die fünfmal laufen, gibt es noch Karten. Knapp wird es nur in den beiden Wettbewerben für kurze und mittellange Filme, die nur dreimal laufen. Die meisten Stars sind wie immer bei der Eröffnung zu sehen: Iris Berben ist da – sie bekommt den Ehrenpreis für ihre Verdienste um den Filmnachwuchs – außerdem vier Darsteller des Eröffnungsfilms „Das Ende der Wahrheit“ von Philipp Leinemann: Ronald Zehrfeld, Alexander Fehling, Antje Traue und Claudia Michelsen. Noch unklar ist, wann und ob Til Schweiger kommt (er bekam 1993 den Preis als bester Nachwuchsdarsteller) und der in der Pfalz aufgewachsene Leonard Kunz (er bekam den Preis als bester Nachwuchsdarsteller 2017), aber im Prinzip haben sie ihr Kommen zugesagt. Oliver Masucci (Deutscher Filmpreis 2018 als bester Darsteller) wird am 17. und 18. Januar da sein, wenn „Lysis“ im Spielfilmwettbewerb zu sehen ist, wo er mitspielt. Das ist ein Zwei-Personen-Film: Er spielt den Vater, der erstmals seit zehn Jahren seinen nun 16-jährigen Sohn (Louis Hofmann) wiedersieht und ihn zu einer Abenteuertour zwischen Bergen und Fluss à la „Deliverance“ mitnimmt. Es gibt noch Karten für Freitag, 18. Januar, um 13.30 und für Sonntag, 20. Januar, um 15 Uhr im Cinestar. Mark Waschke (Star der Netflix-Serie „Dark“) , der in „Der Geburtstag“ mitspielt (Wettbewerb Spielfilm) wird vom 17. bis 20. Januar in Saarbrücken sein. Christiane Paul, die 1996 den Preis als beste Nachwuchsschauspielerin für den Film „Ex“ gewann, ist genau in diesem Film auch am Mittwoch, 16. Januar, 20 Uhr im Filmhaus zu erleben, wenn er in der Filmreihe zum Jubiläum noch mal zu sehen ist (es gibt noch Karten). Kida Kodr Ramadan, der korpulente, bärtige Libanesen-Mafia-Star aus der TNT-Fernsehserie „4 Blocks“ ist am Samstag, 19. Januar, um 15.30 Uhr und am Sonntag, 20. Januar, um 14.45 Uhr in Saarbrücken (für beide Vorstellungen gibt es noch Tickets), wenn er seinen Berlin-Film „Kanun“ vorstellt, da ist er nicht nur Darsteller, sondern führt erstmals auch Regie. In der Jubiläumsreihe zeigt Dominic Graf, einer der besten Regisseure Deutschlands, seinen Film „Das zweite Gesicht“ (1982), einen Psychothriller (Freitag, 18. Januar, 17 Uhr, Filmhaus, es gibt noch Karten) und beantwortet auch die Fragen der Zuschauer. Wie sein Kollege Dietrich Brüggemann tun, inzwischen auch arriviert. Er zeigt seinen Kurzfilm „Mehr Licht“ am Mittwoch, 16. Januar, 15 Uhr im Filmhaus. Nicht versäumen sollte man „Taxi zum Klo“ (1980) in der Jubiläumsreihe am Donnerstag, 17. Januar, 17 Uhr, im Filmhaus und am Sonntag, 20. Januar, 11 Uhr, im Cinestar – es war 1980 der erste Schwulenfilm, der in Deutschland ein Festival gewann – in Saarbrücken. Der Film ist wild, witzig und nervig. Regisseur Franz Ripploh, der mehr oder weniger sich selbst spielte, starb 2002 an Aids. Und noch ein paar Tipps aus der Jubiläumsreihe: „Pilotinnen“, der erste Spielfilm von Christian Petzold, ist am Dienstag, 15. Januar, 17.15 Uhr im Filmhaus zu sehen, eine mitreißende Story um zwei junge Frauen aus verschiedenen Schichten. Und natürlich „Liebelei“ (1933) von Max Ophüls, dem Namensgeber des Festivals, am Samstag, 19. Januar, 15.15 Uhr, im Cinestar. Ophüls’ Urenkel, auch Filmemacher, wird einführen. Max Ophüls Sohn, der Oscar-Preisträger Marcel Ophüls (91) wird auch wieder erwartet. Der Dokumentarfilmer zeigt und erläutert am Freitag, 18. Januar, um 17.30 Uhr im Haus der Stiftung Demokratie Saarland (hinter dem Hauptbahnhof) einen Film vom Anfang seiner Karriere, als er noch Spielfilme drehte: „Zwei ganze Tage – Wir wollen uns eine Luftschloss bauen“ (1970) nach einer Theaterkomödie von Sacha Guitry mit Ulli Lommel. Eine Rarität. Und: Der Eintritt ist frei. Neu: Man muss nicht immer bis Saarbrücken fahren, auch die Kinowerkstatt St. Ingbert ist nun Festivalkino, aber nur vom 18. bis 20. Januar.

Kommt mit seinem ersten Film als Regisseur: „4 Blocks“-Star Kida Khodr Ramadan.
Kommt mit seinem ersten Film als Regisseur: »4 Blocks«-Star Kida Khodr Ramadan.
Sie zeigt den Film, für den sie 1996 den Ophüls-Nachwuchsdarsteller-Preis bekam: Christiane Paul.
Sie zeigt den Film, für den sie 1996 den Ophüls-Nachwuchsdarsteller-Preis bekam: Christiane Paul.
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