Zweibrücken „An Problemen der Jugendlichen vorbei“

Die Stadt will ihre Beteiligung an dem vom Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderten Programm der Jugendscouts zum Sommer beenden. Das beschloss der Jugendhilfeausschuss einstimmig in seiner Sitzung am Mittwoch. Das Programm gibt es in Zweibrücken seit 13 Jahren. Es wurde von zwei Sozialpädagogen in Halbtagsstellen betreut.

In den vergangenen Jahren haben sich laut Jugendamtsleiter Jörg Klein die Ansprüche des ESF stark erhöht. So müssten die Fälle genau dokumentiert werden, was viel Mehrarbeit bedeute. Das habe zur Folge, dass die eigentliche Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen in den Hintergrund trete und allein eine Viertelstelle der Sozialpädagogen für die Dokumentation benötigt wird. Zudem schreibt der ESF laut Klein die Umsetzung bestimmter Projekte vor – kürzlich etwa „Europa und du“. Diese Projekte sind dem Jugendamt zufolge „für den europäischen Gedanken ganz förderlich“, gingen jedoch an den Problemen der Jugendlichen vorbei. Das größte Problem sei, dass Jugendliche, die in die Schule gehen, gemäß den Richtlinien des ESF nicht betreut werden dürfen. Das habe zur Folge, dass weniger Schulabschlüsse erreicht werden, weil die Förderung fehlt. Da in den vergangenen Jahren die Vorgaben des ESF ohnehin nicht mehr erreicht worden seien, soll das Programm nicht verlängert werden. Stattdessen wolle sich das Jugendamt mehr auf die Zweibrücker Ausbildungsmesse (ZAM) konzentrieren. Dieses Projekt sei in den vergangenen Jahren auf große Zustimmung gestoßen und helfe Jugendlichen, einen Ausbildungsplatz zu finden.

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