Kreis Südwestpfalz Am Erbach soll es bald nicht mehr stinken

Einstimmig beauftragte der Stadtrat die Homburger Stadtverwaltung, beim Entsorgungsverband Saar (EVS) darauf zu drängen, dass es vom nächsten Sommer an im freigelegten Bachlauf des Erbachs nicht mehr stinkt. Anwohner in Homburgs größtem Stadtteil klagen über Geruchsbelästigungen seit der jüngsten Erbach-Renaturierung.

„Wegen der Trockenheit im Sommer, zusammen mit Verschmutzung, wurde der freigelegte Teil des Erbachs vor allem nach Starkregen zur Kloake“, sagte das Erbacher Stadtratsmitglied Jürgen Portugall (CDU). Überlaufbecken des EVS seien überflutet worden. „Es stellt sich die Frage, ob diese Becken überhaupt noch dem Stand der Technik entsprechen“, sagte Portugall und warnte davor, dass „fäkal-verschmutztes Erbach-Wasser durch den Homburger Stadtpark“ fließe, wo spielende Kinder womöglich damit in Berührung kommen könnten. Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind (SPD) bestätigte Portugalls Beobachtungen: „Diesen Gestank dürfen wir den Menschen dort kein zweites Mal zumuten.“ Die Stadtverwaltung stehe in engem Austausch mit dem EVS. Der Entsorgungsverband werde fachkundige Vertreter in den nächsten Homburger Umweltausschuss entsenden. Dort sollen sie darüber Auskunft geben, wie sie das Problem beheben wollen. Schneidewind meinte, dass „die Probleme in diesem Extremsommer 2018 nicht unbedingt etwas mit der Erbach-Renaturierung zu tun“ haben müssten: Trockne das Bachbett aus, könne der Unrat nicht abfließen. Daher habe man mehrmals die Feuerwehr ausgeschickt, um das Bachbett zu spülen: „Das können wir aber nicht in aller Zukunft so machen.“ Dass der Erbach aus seiner unterirdischen Verrohrung geholt wurde, habe auch positive Folgen, sagte Jürgen Portugall: „In Reiskirchen sind am Erbach jetzt wieder Bachstelzen und Ringelnattern heimisch.“

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