Pirmasens Abwechslungsreich und anspruchsvoll

Martina Diederich hat ihre Motive auf Reisen gefunden.
Martina Diederich hat ihre Motive auf Reisen gefunden.

Abwechslungsreich und anspruchsvoll ist das Programm der Dahner Kreisgalerie in diesem Jahr. Konkrete Skulpturen, brillante Fotografie, hyperrealistische Malerei und ein informeller Altmeister werden bis zum Ende des Jahres für spannende Ausstellungen in den zwei früheren Schulsälen sorgen. Besonders freut sich die für die Kreisgalerie verantwortliche Elke Huber auf die in der nächsten Woche startende Fotoausstellung.

Am Sonntag, 18. Februar, bringt Elke Huber mit dem Fischbacher Peter Engel Lokalkolorit in die Galerie. Der Fotograf zeigt nicht einfach nur Naturfotografie. Die Fotos von Engel sind auf einem Niveau, das seinesgleichen in der Region suchen dürfte. Frühmorgens geht der passionierte Fotograf im Tarnanzug auf die Pirsch nach seinen Motiven und präsentiert den Besuchern der Kreisgalerie gestochen scharfe Aufnahmen von Insekten ebenso wie Blaumeisen oder Schildkröten, wie sie der Waldgänger wohl selten direkt so erleben kann. Dazu kommen Landschaftsbilder, die ein grandioses Bild der Region zeichnen. Pure Malerei kommt am 25. März mit der Trierer Künstlerin Martina Diederich nach Dahn. Mit leichtem Pinselstrich zaubert die Malerin ihre Alltagsmotive auf die Leinwand. Diederich sucht besondere Ausschnitte, womit auch einfach nur ein paar Füße unter einem Tisch für ein Motiv genügen. Ihre Sujets findet die Künstlerin auf Reisen nach Indien, Marokko oder Madagaskar. Diederich hat an der Trierer Fachhochschule studiert. Eine feste Größe im regionalen Künstlerspektrum ist der in Rosenkopf bei Zweibrücken lebende Artur Bozem. Der an der Werkkunstschule Köln ausgebildete Künstler hat sich dem Informel verschrieben, das er seit Jahrzehnten in immer neuen Variationen pflegt und auch mit stark abstrahierten figurativen Details anreichert. Bozems Ausstellung wird am 29. April eröffnet. Eine reine Skulpturenausstellung wagt Organisatorin Elke Huber mit dem Pirmasenser Bildhauer Andreas Gerhard. Der Künstler ist vielen eher als Anwalt bekannt. In seiner gerichtsfreien Zeit greift er aber gerne zur Kettensäge und arbeitet seine Objekte aus Holzblöcken fein heraus. Die Oberflächen werden anschließend noch aufwendig nachbearbeitet oder auch mal abgeflämmt. Andreas Gerhard hat seine Bildhauerkunst schon in einigen Ausstellungen in der Region gezeigt und wird im Juni bis zur Sommerpause im Juli in der Kreisgalerie vertreten sein. Nach den Ferien, am 5. August, zieht mit Stefan Daneckis Malerei der Hyperrealismus in der Kreisgalerie ein. Der gebürtige Dahner, der heute in Schallodenbach bei Kaiserslautern lebt, war schon öfter in der Kreisgalerie zu sehen. Während er früher einen Malstil mit politischen Motiven pflegte, haben sich seine Sujets zu Neutralerem gewandelt. „Mathematisches Interieur“ nennt Danecki eine Serie, bei der er Details aus Raumansichten ganz groß auf die Leinwand bringt. Dazu gibt es Serien, die in monströsen Bunkern entstanden sind oder auch eine Serie, bei der Danecki Kaugummiautomaten und deren Verschwinden thematisiert. Der nächste Bildhauer kommt am 2. September mit Stefan Engel aus Schweisweiler im Donnersbergkreis in die Kreisgalerie. Engel hat Kunst in Mainz studiert und kreiert Formen, die ineinander verschränkt sind, teilweise noch an der Geometrie hängen und sich in Amorphes aufzulösen beginnen. Dazu öffnen sich im Innern der verschränkten Formen komplexe Raumgebilde. Mit Stefan Engel kommt auf jeden Fall ein spannender Künstler mit Tiefgang. Die Andeutung einer Landschaft findet sich auf vielen Gemälden der Neuwieder Künstlerin Christel Hermann, die am 7. Oktober mit ihren Gemälden die Kreisgalerie füllt. Hermann hat in Koblenz Kunstpädagogik studiert und praktiziert einen Malstil, der auf großen, fast schon leeren, mit monochromer Farbe gefüllten Leinwänden kleinere Details in den Mittelpunkt des Interesses rückt. Den Schlusspunkt setzen die aus dem Kreis Trier-Saarburg kommenden Künstler Werner Müller und Klaus Maßem. Müller ist der Bildhauer des Duos, der unter anderem kunstvoll ineinander verknäulte Rohre ausstellt, während die Linienknäuel auf dem Papier die Sache von Klaus Maßem sind. Figuren und Gesichter überlagert Maßem mit dezent oder auch unentwirrbaren Liniengeflechten. Figuren werden auf seinen Blättern auch schnell zu Menschenmassen, aus denen sich der Einzelne nicht mehr herauslösen kann.

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