Worms Sechs Verkehrssünder und ein Messer

Präsenz in der Innenstadt: Die Polizei kontrollierte in Worms.
Präsenz in der Innenstadt: Die Polizei kontrollierte in Worms.

WORMS. Sechs Stunden lang kontrollierte die Wormser Polizei am Freitag rund um den Hauptbahnhof, in der Fußgängerzone und in Grünanlagen.

Mit der gefühlten Sicherheit – genauer: Unsicherheit – einiger Menschen ist es oft eine knifflige Sache: Manchen ist etwas nicht geheuer, obwohl es rational betrachtet vielleicht gar keinen triftigen Grund dafür gibt. Trotzdem haben sie natürlich ein Recht darauf, mit ihren Sorgen ernst genommen zu werden. In diesem Spannungsfeld zwischen objektiv und subjektiv bewegt sich häufig die Polizei.

In Worms zeigten die Ordnungshüter vor diesem Hintergrund am Freitag verstärkt Präsenz: Zwischen 8 und 14 Uhr standen Personen- und Verkehrskontrollen auf dem Programm. Unterwegs waren die Beamten, unterstützt von Kollegen des Polizeipräsidiums Einsatz, Logistik und Technik sowie des städtischen Ordnungsamtes, rund um den Wormser Hauptbahnhof, in der Fußgängerzone und den angrenzenden Grünanlagen.

Ein „Brennpunkt“

Das Einsatzgebiet war mitnichten zufällig ausgewählt, wie die Polizei in einer anschließenden Pressemitteilung betont. Vielmehr empfänden viele Wormser speziell die Bahnhofsgegend ihrer Stadt als unsicher. Von einem „Brennpunkt“ ist die Rede, an dem es häufiger zu Fehlverhalten von Personen und Verkehrsteilnehmern komme.

Zwar räumen die Beamten ein, eine objektive Erhebung auf der Grundlage vergangener Einsätze könne dieses Gefühl nicht bestätigen. „Dennoch ist es der Wormser Polizei ein Anliegen, den Anwohner- und Bürgerbeschwerden nachzugehen und mit solchen Schwerpunktkontrollen die Sicherheitslage und die objektive Datenbasis für weiterführende Maßnahmen zu verbessern“, heißt es weiter.

Auf dem Streifen für Busse und Taxen

Was ergaben die Überprüfungen konkret? Die Pressemitteilung listet sechs Ordnungswidrigkeiten auf – alle „wegen des verbotswidrigen Befahrens des Sonderstreifens für Busse und Taxen“. Sechs Verkehrssünder in sechs Kontrollstunden also – für den Laien klingt das jetzt nicht direkt nach „Brennpunkt“. Doch Obacht: Darüber hinaus stellten die Polizisten nach eigenen Angaben immerhin auch ein mitgeführtes Messer „präventiv sicher“. Tröstlich: Die Mehrzahl der kontrollierten Personen habe sich einsichtig gezeigt und den Verstoß zugegeben. Zudem hätten die Beamten „zahlreiche Bürgergespräche geführt“ – womöglich hatten sie sie angesichts der vergleichsweise harmlosen Momentaufnahme hinreichend Zeit dafür. Wenn die Wormser sich danach sicherer fühlen, ist alles gut.

Im RHEINPFALZ-Redaktionsarchiv finden sich – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – zuletzt folgende von der Polizei gemeldete kriminelle Aktivitäten rund um den Wormser Hauptbahnhof: der Raub von 14 Smartphones beim Einbruch in einen Telefonladen (Juni 2022), gesetzwidriges Mitführen eines Messers (Juli 2021) und Drogenbesitz (April 2021).

x