Speyer Zur Sache: Die lebende Riesenbrezel steht in Minuten

Genau entlang der gekrümmten Linie: Teilnehmer der „lebendigen Brezel“ auf der Domwiese.
Genau entlang der gekrümmten Linie: Teilnehmer der »lebendigen Brezel« auf der Domwiese.

Um 18.30 Uhr am Samstag klappt Bernd Kopietz auf der unteren Domwiese sein Buch zu. Die Zeit zur Aufnahme der Teilnehmer, die eine menschliche Riesenbrezel bilden werden, ist abgelaufen. Dass der beabsichtigte Weltrekord des Verkehrsvereins Speyer geglückt ist, erfahren Brezelfest-Fans 45 Minuten später im Festzelt. 872 Personen haben mitgemacht (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete). Die Zahl 305 gilt es zu schlagen, gibt Kommentator Thomas Zander mehrfach durchs Mikro auf der Domwiese durch. Wie Kopietz gehört er dem Dirndl-Lederhosen-Komitee an, das die Aktion nach der Idee von Franz Hammer organisiert. Ab 18 Uhr ist Einlass zur abgesteckten Fläche, auf der eine Riesenbrezel mit umweltfreundlicher Flüssigkreide aufgemalt ist. Zander warnt, direkt auf die Kontur zu treten: Abfärbegefahr. Monika Weiß hat die Erfahrung bereits gemacht, beim Probestellen am Montag. Jetzt freut sie sich mithelfen zu können, den Weltrekord zu erreichen. Ehemann Hans betont: „Da muss man doch dabei sein als Speyerer.“ Aus dem „muss“ klingt Stolz heraus. Zander arbeitet hart am Mikrofon. Alle will er auf die Fläche lotsen, auch die, die sich als Zaungäste sehen: ein hartes Stück Arbeit. Die Sprecherin des Dirndl-Lederhosen-Stammtischs, Christiane Köhler, ist entspannt. „Wenn es mehr Leute sind, gibt es eine große Brezel, wenn es weniger sind, eine kleine“, nimmt sie es gelassen. Optimistisch sind die Organisatoren trotzdem. „Wir haben für die ersten 1000 Teilnehmer Gutscheine gedruckt“, erklärt Köhler. Die können später am Festzelt gegen einen Brezelbu-Stoffrucksack eingetauscht werden. Um 18.05 Uhr hat der Einlass begonnen. „Bis jetzt sieht es richtig fantastisch aus“, meint Zander. Binnen weniger Minuten wimmelt es vor Menschen auf der Wiese. Die meisten kommen aufgrund der Sommerhitze erst kurz vor knapp. „Wir brauchen jeden. Wir wollen ein weiteres Kapitel in der Geschichte aufschlagen“, betreibt Zander weiter Motivationsarbeit. Bei Helmut Kauf und seiner Frau Ingrid ist das längst nicht mehr nötig. Sie stehen bereit, stilgerecht in Lederhose und Dirndl. „Wir waren bei allen Aktionen in den vergangenen Jahren dabei“, berichtet Kauf: „Ein solches Traditionsfest muss man pflegen.“ Noch vor der offiziellen Bekanntgabe ist Kauf überzeugt, dass der Weltrekord gelingt. Kurz, bevor es ernst wird, meldet sich Brezelkönigin Laura I. aus der Menge zu Wort: „Da kann nichts mehr schief gehen.“ Im Gegenteil. Sogar zwei Weltrekorde werden aufgestellt: Den der lebendigen Riesenbrezel und den, die La Ola-Welle fünf Minuten lang durch selbige wogen zu lassen. „Das ist sensationell“, sagt VVS-Vorsitzender Uwe Wöhlert nach dem Ergebnis erfreut. Für 2019 verspricht er eine neue Aktion. Konkreter wird er nicht. Seite 2

Die Brezel von oben: Robert Bibus flog darüber.
Die Brezel von oben: Robert Bibus flog darüber.
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