Speyer Zu viele Baugebiete gewünscht

Schock für den Schwegenheimer Ortsgemeinderat: Laut Rolf Bähr von der Bauabteilung der Verbandsgemeindeverwaltung Lingenfeld hat die Kommune rund vier Hektar zu viel Baugelände für den neuen Flächennutzungsplan (FNP) angemeldet. Bährs Empfehlung: mindestens drei Hektar einzusparen.

Wie berichtet, wird der FNP der Verbandsgemeinde Lingenfeld bis zum Jahr 2035 fortgeschrieben. Alle sechs Kommunen in der VG können dabei Bauflächen anmelden. Jeder Kommune steht aber nur eine begrenzte Gesamtfläche zu. Im Fall von Schwegenheim sind das – auch wegen noch mehr als 30 vorhandener Baulücken – nur zirka zwei Hektar. Bei einem Gespräch mit der Oberen Bauaufsichtsbehörde, also der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd, und der Metropolregion Rhein-Neckar wurde laut Bähr „sehr nachdrücklich dargelegt, dass die Ortsgemeinde Schwegenheim deutlich mehr Flächen ausweist als ihr zustehen“. In den Plan mitaufnehmen will die Kommune unter anderem das Gelände Richtung „Oberer Waldacker“, angrenzend an die bestehende Bebauung sowie Flächen östlich des Mühlwegs, im „Himmelreich“ und westlich der Hainbachstraße. Teilweise wurden aber auch schon ausgewiesene Gebiete zurückgenommen – so die Fläche, auf dem sich das Regenrückhaltebecken befindet: „Die SGD hatte uns die als potenzielle Baufläche angerechnet“, sagte Bähr. Weitere Rücknahmen: Gebiete nördlich der Hauptstraße, im Bereich Alte Landauer Straße und südlich des Bahndamms. Bährs Angaben zufolge liegt neben Schwegenheim auch Lustadt „massiv über den Vorgaben“, Freisbach „minimal darüber“. Weingarten und Westheim hätten die Flächen „fast auf den Punkt genau getroffen“. Und Lingenfeld „hätte noch ein bisschen was übrig“. Die Erfahrung, was passiere, wenn der FNP zu viele Flächen enthält, hat laut Bähr die VG Bellheim gemacht: „Sie hat von der SGD alle Unterlagen zurückbekommen.“ Ortsbürgermeister Peter Goldschmidt (SPD) kritisierte die Vorgaben und betonte mit Verweis auf eine „Warteliste für Bauplätze“, dass die Kommune den Bedarf für eigene Bürger nicht mehr decken könne, junge Leute aus Schwegenheim wegzögen. Er geht davon aus, dass sich das Durchschnittsalter im Ort dadurch deutlich erhöhen werde. Dirk Pramschiefer (SPD) sagte, dass einige Gebiete bereits „fast bebaut“ seien – und es daher schwierig sei, Gelände zurückzunehmen. Michael Frey, der 2019 Bähr nachfolgen soll, warf ein, dass über FNP-Änderungen eventuell in den nächsten Jahren noch Gelände aufgenommen werden könne, falls alle bestehenden bebaut seien. Die Fraktionen müssen sich nun Gedanken machen, welche Flächen eingespart werden können. Im Haupt- und Finanzausschuss am 17. Januar soll das beraten werden.

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