Speyer Wohlige Wärme aus der Ferne

Jörg Breitsch, Meister bei den Stadtwerken Speyer, beim Baustellenkoordinierungsgespräch in der Straße Im Neudeck.
Jörg Breitsch, Meister bei den Stadtwerken Speyer, beim Baustellenkoordinierungsgespräch in der Straße Im Neudeck.

Die Fernwärme ist ein wesentliches Geschäftsfeld der Stadtwerke Speyer (SWS). Ressourcenschonung ist das Motto dafür. Genau vor zehn Jahren, am 19. Oktober 2010, wurde die 20,8 Kilometer lange Leitung von Mannheim-Neckarau über Brühl und Ketsch sowie die Rheinbrücke der A61 nach Speyer gelegt. Der Ausbau innerhalb der Domstadt ging seitdem weiter – und ist noch nicht zu Ende.

Im ersten Jahrzehnt seit der Wärmelieferung vom Großkraftwerk in Mannheim – durch die MVV Energie – haben die SWS bereits 6,8 Millionen Euro investiert, informiert SWS-Geschäftsführer Wolfgang Bühring, in einer Pressemitteilung. „10,7 Kilometer Leitungen wurden in der Zeit verbaut.“ Deutlich werde der Fortschritt an zwei Zahlen: „2010 sind wir mit einer Anschlussleistung von 26 Megawatt gestartet. 2020 liegen wir bei 48 Megawatt.“

Die derzeitige Liefermenge bei der Fernwärme beträgt 60 Gigawattstunden, was der Versorgung von 3500 Haushalten entspricht. Bühring unterstreicht: „Die Fernwärmeinfrastruktur ist ein wesentlicher Baustein für die künftige Versorgung mit erneuerbaren Energien.“ Schon jetzt liege der Anteil bei 30 Prozent. Hansjörg Roll, Technikvorstand der MVV Energie in Mannheim, ergänzt: „Wir werden die erneuerbaren Energien auch im Bereich der Wärmeversorgung in den kommenden Jahren konsequent Schritt für Schritt ausbauen.“ Zudem werde laut Bühring geprüft, ob erneuerbare Energien in absehbarer Zeit auch direkt in Speyer eingespeist werden könnten.

Die Menschen im Ziegelofenweg, in der Fritz-Ober-Straße und in der Gilgenstraße profitierten als Erste von der Fernwärme. Jährlich kamen in der Folge neue Gebiete hinzu. Die Erschließung der Auestraße mit Ausbau in Richtung Speyer-Nord wird zurzeit umgesetzt. Laut SWS-Chef Bühring sind im Kämmerergebiet durch die dortigen Gewo-Häuser, im Vogelgesang, in der Innenstadt, auf dem Erlusgelände und in der Petronia-Steiner-Straße, in der das Gemeinnützige Siedlungswerk baut, die meisten Anschlüsse realisiert worden.

Etwa 3,5 Millionen Euro werden aktuell wieder in Fernwärme investiert, in Kooperation mit Gewo Wohnen. Nach Fertigstellung der Hauptleitung in Richtung Speyer-Nord – voraussichtlich bis 2022 – sollen 68 Gewo-Gebäude an die Fernwärme angeschlossen sein. In die Erschließung einbezogen sind Eiben-, Flieder-, Ginster-, Weißdorn-, Feuerdorn- und Kastanienweg. Für SWS-Geschäftsführer Wolfgang Bühring ist der Ausbau wegweisend. „Entlang der Trasse gibt es weiteres Potenzial“, sagt er. Diese verläuft von der Kreuzung im Bereich Auestraße/Franz-Kirrmeier-Straße über die Straße „Im Neudeck“ in Richtung Weißdornweg.

„Wir werden weiterhin gemeinsam mit der Stadt Speyer – Muttergesellschaft der SWS – auf das Ziel der hundertprozentigen Deckung des Wärmebedarfs im regenerativen Bereich bis 2040 hinarbeiten“, verspricht Bühring und hebt noch einen weiteren Aspekt der Fernwärme in den vergangenen zehn Jahren hervor: „Die Versorgung war in all der Zeit störungsfrei.“

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