Speyer „Winzerblut“: Uwe Ittensohns neuer Krimi

Hier fließt Blut: Vor dem Saalbau in Neustadt beginnt der neue Krimi von Uwe Ittensohn.
Hier fließt Blut: Vor dem Saalbau in Neustadt beginnt der neue Krimi von Uwe Ittensohn.

Am 12. Februar stellt Uwe Ittensohn seinen fünften Krimi im Alten Stadtsaal vor. Diesmal führt der Fall die Ermittler in die Welt der Weinwirtschaft.

Der mit Spannung erwartete fünfte Kriminalroman des in Landau geborenen und in Speyer schon lange lebenden Autors Uwe Ittensohn liegt vor. „Winzerblut“ heißt er – und dieser Titel ist ausgesprochen vieldeutig, er lässt sich konkret und hintergründig verstehen.

Das Buch ist etwas anders als das Quartett seiner Vorgänger. Das erste äußere Zeichen: Zum ersten Mal ist nicht der Speyerer Dom auf dem Cover zu sehen. Und die Geschichte beginnt auch nicht in der Stadt am Rhein, sondern an der Haardt, in Neustadt vor dem Saalbau, wo gerade eine Weinkönigin gekürt wird. Währendessen kommt vor der Krönungsstätte auf seltsame Weise ein junger Mensch ums Leben. Ob das wirklich ein Fall für die Kriminalen von der Mordkommission in Ludwigshafen ist, für Kriminalhauptkommissar Frank Achill und Kriminalhauptkommissarin Verena Bertling? Jedenfalls sind diese in der ersten Phase des Krimis viel präsenter als der eigentliche Held der Ittensohn-Krimis, der Speyerer Stadtführer mit Spürsinn André Sartorius. Dieser – und erst recht seine Mitbewohnerin Irina, die im Buch vorher, dem „Klostertod“, die Hauptlast der Ermittlungen trug – kommen erst allmählich in den Blick, weshalb Speyer erst spät ein Ort der Handlung wird. Dann aber gibt es ein Treffen zwischen André und Achill in der Currysau, die nun allerdings regelmäßig in Uwe Ittensohns Krimis auftaucht.

Was vor 13 Jahren begann

Genauer gesagt beginnt die Geschichte auch nicht am Saalbau, sondern schon 13 Jahre vorher mit Ereignissen den Hambacher Weinbau betreffend, die ihre Auswirkungen auf den aktuellen „Fall“ haben.

Wie in seinen Krimis zuvor, so gelingt es dem Autor auch diesmal durch derartige Rückblenden sowie andere rätselhafte Momentaufnahmen virtuos die Spannung zu schüren und allerhand verschiedene Fährten bei der Aufklärung des Falls zu legen.

Viel recherchiert

Uwe Ittensohn vermeidet auch in seinem neuen Krimi – das ist sehr positiv – Plattitüden und Klischees. Er hat dafür wieder recherchiert, diesmal ganz viel in der Weinbauwelt. Er bietet der Leserschaft denn auch viel Weinwissen im Verlauf der fesselnden Geschichte. Wer „Winzerblut“ liest, ist hinterher vielleicht keine „Diplomtrinkerin“ oder kein „Diplomtrinker“, wie André Sartorius im Buch, der gerade seine Ausbildung zum Kultur- und Weinbotschafter Pfalz (das gibt es wirklich) absolviert. Aber sie oder er weiß mehr über den pfälzischen Wein und darüber, wie er gemacht wird. Und im Fall der idyllisch gelegenen und den Besuch lohnenden Vinotheken konnte Uwe Ittensohn diesmal sich selbst als Fachmann zurate ziehen, denn er hatte ja unlängst einen ebenso attraktiven wie informativen Bildband über Vinotheken in der Pfalz publiziert.

Natürlich hat auch das neue Buch seine humorvollen Seiten – und es hat auch einen Hauch Erotik.

Termin

Am Sonntag, 12. Februar, 18 Uhr, ist die Premierenlesung mit Uwe Ittensohn im Rahmen von Speyer.Lit im Alten Stadtsaal in Speyer in einer Veranstaltung der Stadt in Kooperation mit der Buchhandlung Osiander. Dagmar Strubl moderiert wie immer bei den Buchvorstellungen von Ittensohn. Teil des Abends ist eine Weinprobe vom Weingut Galler aus Großkarlbach. Eintrittskarten bei der Tourist-Information Speyer sowie unter: speyer-ticketshop.reservix.de und bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen erhältlich. Weitere Informationen: www.speyer.de/lit

Lesezeichen

Uwe Ittensohn, Winterblut, 344 Seiten, Gmeiner-Verlag, Paperback, das Buch kostet 16 Euro, das E-Book 11,99 Euro, ISBN 978-3-8392-0427-6.

Lesung im Kaisersaal des Doms: Das gab es im August 2022 zu „Abendmahl für einen Mörder“. Hier Ittensohn und Dagmar Strubl.
Lesung im Kaisersaal des Doms: Das gab es im August 2022 zu »Abendmahl für einen Mörder«. Hier Ittensohn und Dagmar Strubl.
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