Speyer Wilder Müll: Schließung der Altrhein-Zufahrt möglich

Wilder Müll: Immer wieder müssen Freiwillige Naturbereiche sauber machen.
Wilder Müll: Immer wieder müssen Freiwillige Naturbereiche sauber machen.

Die Stadtwerke Speyer (SWS) haben über Änderungen im Umgang mit Papier- und Sperrmüll informiert – und eine Zwischenbilanz zum neu eingeführten Terminsystem gezogen. Wilde Müllablagerungen seien seit der Pandemie konstant hoch.

Preis und Nachhaltigkeit sind für die SWS gute Gründe, künftig zur Altpapier-Entsorgung auf Kunststoffsäcke zu verzichten. Doppelt so hohe Kosten und die derzeit unsichere Liefersituation seien verantwortlich für das Umdenken, betont SWS-Sprecherin Angela Sachweh. Für die Beschaffung der rund 1,2 Millionen Wertstoffsäcke seien demnach in den vergangenen Jahren etwa 51.000 Euro bezahlt worden, weitere Bestellungen hätten den Preis verdoppelt.

Beigeordnete Irmgard Münch-Weinmann (Grüne) sprach sich im jüngsten Werkausschuss für die ökologischere Lösung „weg vom Sack“ aus. Bestehende Vorräte können laut Sachweh aufgebraucht werden. Ansonsten soll das 2008 eingeführte System nach dem Willen der Ausschussmitglieder der blauen Tonne oder der gebündelten Abgabe von Altpapier weichen. Blaue Tonnen gibt es in drei Größen: 120, 240 und 1100 Liter. Sie können kostenfrei bei den SWS beantragt werden. Haushalte, die aus Platzmangel keine Tonne haben, können Papier und Kartonagen ab sofort auch als Altpapier sichtbar zur Abholung bereitstellen. „Gefäße, denen man ansieht, dass Papier der Inhalt ist, werden entleert und zurückgestellt“, betont sie.

Wölle: Sperrmüll soll nachhaltiger werden

Jürgen Wölle, Teamleiter Entsorgungsdienstleistungen, informierte darüber, welche Auswirkungen die Einführung des Terminsystems zur Abfallentsorgung hatte. Demnach wurde der Abfallwirtschaftshof von den Speyerern weiterhin so stark genutzt wie vor der verpflichtenden Anmeldung. Wöchentlich vergäben die Entsorgungsbetriebe Speyer (EBS) derzeit rund 1040 Termine.

Die Bauschutt-Entsorgung habe seit der Pandemie zugenommen, die Abgabe von Elektroschrott sei hingegen rückläufig. Die EBS wollen einen nachhaltigeren Umgang mit Sperrmüllsammlungen: „Die abgegebenen Gegenstände sollen in die direkte Wiederverwendung führen“, so Wölle.

Wilder Müll seit Corona „traurig hohes Niveau“

Stetig steigender wilder Müll bleibe ein Problem, räumte Wölle ein. Ein besonders trauriges hohes Niveau habe das Aufkommen im Corona-Jahr 2020 erreicht. Seitdem habe sich an der Situation nichts geändert. Münch-Weinmann berichtete von Überlegungen, die Zufahrt zum Altrhein zu schließen, um die Ablage wilden Mülls in diesem Bereich zu verhindern. „Es gibt rücksichtslose Menschen, die der einfache Zugang zum Abfallwirtschaftshof nicht interessiert“, erklärte SWS-Geschäftsführer Wolfgang Bühring das hohe Aufkommen wilden Mülls.

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