Speyer Wie Verpackungsmüll im Supermarkt reduziert werden kann

Viel Einkauf, viel Müll: In Supermärkten sind viele Produkte in Plastik gehüllt.
Viel Einkauf, viel Müll: In Supermärkten sind viele Produkte in Plastik gehüllt.

Auch außerhalb von Unverpackt-Läden gibt es Möglichkeiten, Verpackungsmüll beim Einkauf zu reduzieren. Angela Sachweh, Sprecherin der Stadtwerke Speyer (SWS), ist der Meinung, dass die Verbraucher dafür aber aus ihrer Komfortzone heraus müssen und ein Umdenken stattfinden muss, damit sich etwas ändert. Sie sagt aber auch: „Man kann nicht alle Produkte ohne Verpackung anbieten.“ Deshalb sei es wichtig, wenn Verbraucher verstärkt darauf achten würden, Lebensmittel in den Einkaufswagen zu legen, die in Mehrwegverpackungen angeboten werden.

Bei Getränken lasse sich das über die Symbole auf den Flaschen erkennen. „Das Einwegsystem suggeriert, dass alles gut ist“, sagt Sachweh in Bezug auf den Getränke-Einkauf. Doch die Flaschen würden danach geschreddert. Gläser und Glasflaschen seien besser. Sachweh verweist auf die Macht, die Kunden mit ihrem Einkauf haben und nennt Joghurt als Beispiel: „Wenn alle nur noch Mehrweggläser kaufen, verschwinden die Einwegbecher“, sagt sie. Mit der Milch sei das genauso.

Recycling an der Theke

Ein Händler, der diesen Trend unterstützt, ist Benjamin Stiegler, Geschäftsinhaber der Edeka-Stiegler-Filialen. Dort kann etwa Milch eines Bauern aus Albessen (Kreis Kusel) in Glasflaschen gezapft werden. „Es ist uns als Unternehmen wichtig, unserer Kundschaft auch Produkte mit kurzen Lieferwegen anzubieten, da auch das für uns Nachhaltigkeit bedeutet“, sagt Stiegler. Seit einigen Jahren hat sein Markt in der St.-German-Straße unter anderem eine Unverpackt-Abteilung, bei der Produkte wie Reis oder Haferflocken in selbst mitgebrachte Behälter abgefüllt werden können, wie Stiegler auf Anfrage mitteilt. „In allen unseren Märkten bieten wir mittlerweile ,Unverpackt im Glas’ an“, berichtet er weiter.

An den Theken habe sein Markt mehrfach verwendbare Packungen eingeführt, die zu 70 Prozent aus recyceltem Kunststoff bestehen. In seiner Obst- und Gemüseabteilung sei der stärkere Absatz an wiederverwendbaren Beuteln merkbar. Plastikbeutel gebe es in Stieglers Obstabteilung nicht mehr, nur noch Papiertüten. „Alternative Einkaufsbeutel mehrfach zu nutzen, ist das Wichtigste“, betont Sandra Gehrlein, Nachhaltigkeitsmanagerin der Stadt. Sonst werde die Öko-Bilanz nicht besser als beim Plastik.

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