Speyer Wie der Speyerer Karl Stützel gegen Nazis kämpfte

 Wäre in diesem Jahr 150 Jahre alt geworden: Karl Konrad Stützel.
Wäre in diesem Jahr 150 Jahre alt geworden: Karl Konrad Stützel.

Als „leuchtendes Vorbild für Freiheit und Courage“ würdigte kürzlich Joachim Herrmann (CSU), bayerischer Innenminister, einen seiner Vorgänger: den gebürtigen Speyerer Karl Konrad Stützel. Dieser hatte in München den Nationalsozialismus bekämpft. Er wäre am Sonntag, 22. Mai, 150 Jahre alt geworden.

In München ging der gebürtige Speyerer Stützel gegen Kommunisten und Nationalsozialisten vor: 1925 verhängte er ein Redeverbot gegen Adolf Hitler, bemühte sich um dessen Ausweisung und verbot die NSDAP-Organisationen SA und SS. Als die Nazis die bayerische Regierung im Jahr 1933 absetzten, rächten sie sich deshalb an Innenminister Stützel, der seit 1918 Mitglied der Bayerischen Volkspartei war, mit Misshandlungen. Er konnte nach Innsbruck flüchten, kehrte aber nach München zurück und lebte dort zurückgezogen bis zu seinem Tod am 24. Juli 1944.

In seiner Zeit als bayerischer Staatskommissar wurde Stützel Ehrenbürger von Oppau. Es war der Dank für die Unterstützung der Hinterbliebenen der 559 Tote und 1977 Verletzte fordernden Explosion des Oppauer BASF-Stickstoffwerks im Jahr 1921. Dort wurde auch eine Straße nach ihm benannt. Die Franz-Stützel-Straße in Speyer ist nach dem Halbbruder von Karl benannt. Als Sohn des Speyerer Malers und Tünchers Franz Peter Stützel studierte er nach dem Speyerer Abitur Rechtswissenschaft unter anderem in München. Er wurde Rechtsassessor, leitete später das Bezirksamt in Vilshofen. Im Ersten Weltkrieg diente er als Hauptmann in Nürnberg und als Major an der Westfront. Mit seiner Frau Franziska hatte er drei Söhne und eine Tochter.

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