Speyer „Vorglühen“ auf dem Berliner Platz: Adventsmarkt ist zurück

Neustart: Besucher des Adventsmarktes auf dem Berliner Platz sind schon am Samstagabend auf eine Tasse gekommen.
Neustart: Besucher des Adventsmarktes auf dem Berliner Platz sind schon am Samstagabend auf eine Tasse gekommen.

Sturm und Pandemie haben den Adventsmarkt auf dem Berliner Platz drei Jahre lang ausgebremst. Am Wochenende ist er mit einem „Vorglühen“ am Samstag und dem Nikolausbesuch am Sonntag neu gestartet. Das größte Angebot hatte die Gemeinnützige Baugenossenschaft (GBS).

„Ich freue mich, dass sich nach der langen Pause so viele Baugenossen beteiligen“, sagt Karin GBS-Sozialmanagerin Hille-Jakoby. Unter weißen Zeltdächern stellt Heinz Forler Krippen und hölzerne Weihnachtswichtel aus, Hanna Neuhaus erste eigene Kunstwerke. Anna Sobanski hat mit ihrem Frauen-Nähkreis Handwärmer, wiederverwendbare Plätzchentüten und selbstgemachte Seifen im Angebot, Fotografin Stefanie Stork hat Speyer-West früher und heute auf Postkarten festgehalten, Edith Hess für den Adventsmarkt getöpfert. Die ihnen zur Verfügung stehenden neun Meter Standlänge haben die GBS-Mitglieder voll ausgeschöpft.

Von ihrem „Winterquartier“ in der GBS-Geschäftsstelle aus hat Hille-Jacoby den Adventsmarkt vorbereitet. Vom Kaffeekochen bis zur Dekoration: Die Verantwortung liegt in den Händen der Sozialmanagerin. Der Umzug vom Nachbarschaftshaus in der Conrad-Hist-Straße zur Burgstraße sei den hohen Energiekosten im alten Baubestand geschuldet, betont Hille-Jacoby. „Die Arbeit geht ununterbrochen weiter.“ Für März sei die Rückkehr an den angestammten Standort geplant, kündigt sie an. „Ab April geht es dann weiter mit Sozialmanagement, Hausbesuchen, Afterwork, offenen Treffs und Veranstaltungen.“ Ein ganz neues Angebot sei der „Burgfeldtreff wie bei Oma“ an jedem zweiten Dienstag ab 14.30 Uhr, berichtet sie von bereits angelaufenen Vorbereitungen für das nächste Frühjahr. Besonders hebt Hille-Jacoby die Beteiligung aller GBS-Generationen am diesjährigen Adventsmarkt hervor. „Es ist schön, dass sich auch junge Baugenossen interessieren“, sagt sie.

Schulen und Kitas werden vermisst

„Voll schön und gemütlich“ beschreibt Sascha Jülich, zweiter Vorsitzender des Stadtteilvereins Speyer-West, den Verlauf am Vorabend bei Glühwein und Wiedersehen mit lange vermissten Nachbarn und Freunden auf dem Berliner Platz. Auch ohne Musik seien es tolle stimmungsvolle Stunden gewesen, sagt er. „Der Samstag wird uns auch künftig erhalten bleiben“, ist er sicher.

Acht Weihnachtsplätzchensorten stehen bei Vertretern der AfA-Spielstube bereit, Seniorenbüro, evangelische Johanneskirche und Altenheime des Stadtteils bieten Selbstgemachtes und Kulinarisches an, der Stadtteilverein hält Leckeres für Leib und Seele bereit, der „Westentaschen“-Strickclub ist mit Deko und Handarbeiten am Start. „Was fehlt, sind Schulen und Kindergärten“, sagt Jülich. Er hofft, dass auch sie im nächsten Jahr wieder dabei sind. „Es muss langsam wieder anlaufen“, meint der stellvertretende Vorsitzende des Stadtteilvereins. Für Forler läuft es schon jetzt gut. Einige seiner Krippen befinden sich schon eine Stunde nach Eröffnung des Adventmarkts auf dem Weg in die familiäre Adventszeit.

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