Speyer „Vincenz“: Erste Patienten ziehen in neues Bettenhaus

Richten das Zimmer für Monika Kleiner her: Angelika Wagner (hinten links) und Barbara Weber (rechts).
Richten das Zimmer für Monika Kleiner her: Angelika Wagner (hinten links) und Barbara Weber (rechts).

Der Umzug in das neue Bettenhaus A2 am St.-Vincentius-Krankenhaus in Speyer ist in vollem Gange. Anfang der Woche sind die ersten Patienten aus der Orthopädie und Inneren umgezogen. Auch die Mitarbeiter haben Grund zur Freude.

Gerade bezieht Monika Kleiner ihren Fensterplatz im ansonsten noch unbelegten Patientenzimmer. Auf dem Kopfkissen liegt das Kuschelbärchen, das die Reise von einer Station zur anderen durch mit Luftballons geschmückte Flure, an deren Ende Schaumküsse auf die Ankömmlinge warten, auch gut überstanden hat. Erstaunlich schnell findet sich die Patientin zurecht in der neuen Umgebung. „Die Schwestern haben mir alles super erklärt“, sagt sie über den Zimmerwechsel.

Monika Kleiner ist eine der ersten 20 Patienten der internistischen Station, die in die neue Station 1 im neuen Bettenhaus der Klinik verlegt werden. Acht weitere Patienten aus dem orthopädischen Bereich sind ebenfalls schon Anfang der Woche dorthin umgezogen. Am Dienstag zogen Patienten auch in den operativen Bereich im ersten Obergeschoss, wo die neue Station 2 eingerichtet wird. Ende des Monats erfolgt nach den Plänen des Krankenhauses der Umzug in die zweite Etage. „Jeweils nach dem gleichen System“, betont Angelika Wagner. Die Pflegefachkraft des internistischen Bereichs leitet die neue Station 1 im Bettenhaus A2, ein 21-Millionen-Euro-Projekt.

Mehr als 250 Betten

„Das war eine lange Reise“, sagt Wagner. Elf Jahre habe sie auf diesen Tag gewartet. Schon 2007 gab es erste Gespräche über den Neubau des Bettenhauses, das heute 120 Plätze in vier Pflegegruppen umfasst. Dazu kommen in den Untergeschossen die neue Zentralküche mit Cafeteria, Personal- und Technikräumen. Im fünften Obergeschoss laufen bereits die Vorbereitungen für weitere 37 Betten, mit denen das „Vincenz“ laut Bedarfsplan des Landes seine Kapazität auf 256 ausbauen darf.

Die Ostertage hat Wagner mit ihrem Team ebenfalls für Vorbereitungen genutzt. „Es ist einfach schön, den Patienten diesen modernen Komfort mit sanitärem Bereich in jedem Zimmer, zeitgemäßer Ausstattung und besseren Arbeitsbedingungen für uns bieten zu können“, sagt sie. Besonders stolz sei die Belegschaft auf den Aufenthaltsraum für Patienten und Angehörige. Er ermögliche beispielsweise entlassenen Patienten eine angenehme Wartezeit bis zur Abholung aus der Klinik. „Wenn es länger dauert, gibt es hier auch noch ein Mittagessen“, sagt Wagner. Kaffee, Tee und Mineralwasser stünden zur Selbstbedienung ohnehin bereit.

Eigenes Büro

Jede neue Station sei nach dem gleichen System eingerichtet, beschreibt Wagner das Konzept, das den Mitarbeitern auf allen Ebenen die Abläufe erleichtern soll. Für Verwaltungs- und Dokumentations-Arbeiten seien auf jeder neuen Station drei Arbeitsplätze gleichzeitig von den Mitarbeiter nutzbar, was Wege verkürze und Zeit spare.

Für die Stationsleitung gibt es ein eigenes Büro. Die Flure mit Patientenbetten zu durchqueren sei auf dem engen Raum im alten Trakt mühsam gewesen, schildert Weber Alltagssituation, die bisher zentimetergenaues Rangieren vorausgesetzt hätten. „In Station 1 gibt es breite Flure und Zimmer, die es ermöglichen, ganz um den Patienten herum zu gehen“, sagt sie. Mitarbeiter würden entlastet, ihre Rücken geschont, es bleibe mehr Zeit für die Patienten.

„Es wird leiser“

Für Auszubildende und neue Kollegen in der Speyerer Klinik sei das neue System so übersichtlich, dass das Zurechtfinden leicht falle, ist Wagner überzeugt. „Jeder weiß, was sich in welchem Schrank befindet, wo Notfallkoffer, Feuerlöscher, Hilfsmittel und Behandlungsmaterial aufgehoben werden“, sagt die Stationsleiterin.

Wagner ist laut eigener Aussage gespannt, was der Nachtdienst bei der ersten Übergabe an die Kollegen am nächsten Morgen zum neuen Arbeitsplatz im mehr als 100 Jahre alten Krankenhaus sagen wird. „Es ist sicher leiser auf der neuen Station 1“, meint sie.

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