Speyer Vierstimmig durch die Popmusik

Flottes Programm: Der MGV Hanhofen hatte für sein Konzert viele große Hits einstudiert.
Flottes Programm: Der MGV Hanhofen hatte für sein Konzert viele große Hits einstudiert.

Ein Frühlingskonzert mit Witz ist dem gemischten Chor des MGV Hanhofen und dem Projektchor am Samstagabend im voll besetzten Haus Marientraut gelungen. Chorleiter Andreas Sold hatte sich gemeinsam mit den Sängern aber auch so einiges einfallen lassen.

Die übliche Aufforderung zu Konzertbeginn, die Handys auszuschalten, wurde zum vierstimmigen musikalischen Vortrag, komponiert von Lorenz Maierhofer. Wer guckt da nicht lieber noch mal nach, ob das Telefon aus ist? Statt mit gesprochenen Worten hatte sich der Chor zuvor singend vorgestellt – mit „Hallo, schön, dass ihr da seid“ von Oliver Gies. Das Programm bestand aus für vierstimmigen Chor arrangierter Popmusik, und so manches davon reichte an gesungene Comedy heran, vor allem wenn noch kleine Dialoge den Song einleiteten. Anderes war eher die heitere oder hoffnungsvolle Verarbeitung ernster Themen. So war das Eingangslied „Bewahrt die Welt“ eine deutsche Übersetzung des Klassikers „We Are The World“, den Michael Jackson und Lionel Ritchie 1985 für das Projekt „USA for Africa“ geschrieben hatten. Das Lied „Wunder gescheh’n“ war Nenas Versuch, den Tod ihres ersten Sohnes musikalisch zu verarbeiten, und in Rio Reisers „Junimond“ geht es um Liebeskummer. Mit „Gabriellas Lied“ gelang Sopranistin Silvia Nebel-Grauenhorst ein toller Soloauftritt, der Projektchor glänzte mit „Killing Me Softly“. Im Repertoire hatten die Sänger auch den Spottgesang der Wise Guys auf die Deutsche Bahn. Kenner des Chors hatten besonders zu lachen – arbeitet doch Solist Fritz Krämer selber bei der Bahn. Andreas Bouranis „Ein Hoch auf uns“, dem Song für die deutschen Fußballer bei der WM 2014, war die rechte Überleitung zur Pause, danach wurden die Zuhörer zum Chor. Mit Evergreens, die Klaus Bohn an der Gitarre begleitete, wurden die Stimmbänder entrostet, bis der Chor wieder übernahm mit „Atemlos“, Herbert Grönemeyers Verkehrschaos-Mambo und Oliver Gies’ ironische „Tatschofonie“ über Handysüchtige. Der Projektchor muss gewaltig geprobt haben für das schwierige „Just Sing It“ über die Kunst, Probleme im Leben einfach wegzusingen. Auch der Filmsong „A Million Dreams“ mit Solist Fabian Schmidt machte Eindruck. Den Schlusspunkt setzte der Chor mit „Tage wie diese“ von den Toten Hosen“. Dagmar Sold am Klavier und Adrian Sold am Cajon sorgten mit dafür, dass bei so viel Pop keiner aus dem Takt kam.

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