Speyer Verlängerung: Andachten in Gedächtniskirche bis Ende August

Singt am 15. August in der Gedächtniskirche: Eva Landmesser.
Singt am 15. August in der Gedächtniskirche: Eva Landmesser.

Mit viel Hoffnung in der dürren Ferienzeit geht die Musik an der Gedächtniskirche Speyer im August weiter, kündigt Kirchenmusikdirektor Robert Sattelberger an: Pfälzer Kantoren und Organisten präsentieren an der großen Orgel besinnliche und unterhaltsame Programme bei den musikalischen Abendandachten, unterstützt meist durch „Lesungen des Tages“.

Am Samstag, 8. August, 18 Uhr spielt Helmut Walter unter anderen Werke von Walther, Bach und Mendelssohn. Walter ist seit frühester Jugend bereits Organist an der Dreifaltigkeitskirche und versieht diesen Dienst mit großem Können, Treue und Verbindlichkeit, wie Sattelberger unterstreicht. Darüber hinaus habe Walter immer wieder solistische Akzente gesetzt. Bei der Andacht wird er liturgisch von dem Speyerer Juristen und Prädikanten der Dreifaltigkeitskirche, Henri Franck, begleitet.

Protestanten feiern „Mariä Himmelfahrt“

Am 15. August, 18 Uhr, feiern katholische Christen das „Fest der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel“ und orthodoxe Christen das „Hochfest des Entschlafens der allheiligen Gottesgebärerin“. Stellt sich die Frage: Wie steht die evangelische Kirche dazu? Hat sie sich mit der Ablehnung der Heiligenverehrung, indem sie Christus allein ins Zentrum rückt, auch von Maria verabschiedet? Dieser Frage geht Kirchenpräsident i. R. Christian Schad in dieser Andacht in der Gedächtniskirche nach.

Schad werde zeigen, dass die evangelische Kirche die christliche Tradition zwar neu auf die Bibel als alleinigen Maßstab zurückbezogen hat. Aber sie hat sich nicht aus der gemeinsamen christlichen Überlieferung gelöst. Es sei gerade der Reformator Martin Luther gewesen, der dem Lobgesang der Maria, dem Magnificat, einen festen Ort auch in der evangelischen Frömmigkeit zugewiesen habe. Noch bevor er sich an die Übersetzung des ganzen Neuen Testaments machte, hat er das Magnificat ins Deutsche übertragen und ausgelegt. So sei Maria für Luther Vorbild, eine Stimme des Glaubens in der Tradition der Propheten.

Den musikalischen Part marianischer Kompositionen des Magnificat, Ave Maria oder Ave maris stella, gestalten Eva Landmesser (Sopran) und Willem Balk (Orgel), zweiter Organist an der Gedächtniskirche). Es erklingen unter anderen Kompositionen von Scheidt, Rheinberger, Alain und Flor Peeters.

Sattelberger lädt ein zum „Tocca-Tag“

Wolfgang Heilmann spielt am 22. August, 18 Uhr, unter anderen Werke von Bach (D-Dur) und Mendelssohn (VI. Sonate). Er ist seit 2018 Bezirkskantor der Dekanate Bad Bergzabern und Germersheim und hat seinen Sitz an der St.-Georgskirche in Kandel. Heilmann steht dort die jüngst restaurierte Stiehr-Orgel zur Verfügung. Mit interessanten Konzerten und Projekten hat er sich einen Namen gemacht. Er wird an diesem Abend liturgisch begleitet von Kirchenpräsident i. R. Eberhard Cherdron.

Den Abschluss im August macht dann der musikalische „Hausherr“ Robert Sattelberger am 29. Tag des Monats, 18 Uhr. Zu diesem „Tocca-Tag“ anlässlich des „Jahres der Orgel“ spielt er die vier großen Orgel-Toccaten von Johann Sebastian Bach und deutet sie dabei kirchenjahreszeitlich. Die Lesungen übernimmt der geistliche „Hausherr“ Dekan Markus Jäckle. Unter seiner Leitung geht die Jahreshauptversammlung des Bauvereins der Gedächtniskirche voraus – ab 17 Uhr im benachbarten Martin-Luther-King-Haus.

Bei den musikalischen Andachten wird um rechtzeitiges Erscheinen sowie eine Spende am Ausgang gebeten, wie Sattelberger mitteilt. Ob die Andachten im September fortgeführt werden, sei Anfang August noch offen, fügt er hinzu.

Kirchenpräsident i. R. Christian Schad.
Kirchenpräsident i. R. Christian Schad.
Kirchenmusikdirektor Robert Sattelberger.
Kirchenmusikdirektor Robert Sattelberger.
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