Speyer Unter Tage und im Knast

SPEYER. Der Speyerer Langstreckenläufer Lars Kegler hat zehn Jahre Starts bei Marathons gefeiert. Dazu kehrte er mit seiner Frau Anna und Sohn Leon an den Ort zurück, wo am 16. Mai 2004 in 4:46:33 Stunden alles begann: Würzburg.

Dort bestritt Kegler seinen 54. Marathons. Eingesetzt als Tempoläufer für etwa 3:15 Stunden, lief er in 3:14:18 ins Ziel. Hinzu kommen 56 Halbmarathons, sieben Ironman, etliche Volksläufe wie zum Beispiel in Heiligenstein und weitere Triathlons. Die Rekorde des Speyerers stehen bei 2:56 (Marathon), 1:16 (Halbmarathon) und 34:06 Minuten für zehn Kilometer. „Von Rostock über Berlin, nach Mannheim und Freiburg bin ich viele normale Marathons in ganz Deutschland gelaufen“, sagte er: „Marathons in Zürich, Rotterdam, Antalya in der Türkei und Tschechien waren auch sehr schön für die Sammlung.“ Einige außergewöhnliche Wettbewerbe führt der Berufsfeuerwehrmann, der gerade aus Darmstadt nach Ludwigshafen wechselte, ebenfalls an. In Sonderhausen trat er 700 Meter unter der Erde in einem Bergwerk bei 20 bis 25 Grad im Dezember an und überwand einige Höhenmeter. Beim Hallen-Marathon in Senftenberg ging es über 150 Runden auf der Bahn – „hohe einseitige Belastung“, meinte Kegler. Der Silvester-Marathon in Zürich begann um 0 Uhr mit Feuerwerk. Bei einem 24-Stunden-Schwimmen befand sich Kegler 18 Stunden im Wasser und legte dabei 35 Kilometer zurück. Im Bürogebäude von Tüv Rheinland bewältigte er 50 Runden auf zwei Stockwerken. Beim Knast- Marathon Darmstadt mit mehreren Runden in der Justizvollzugsanstalt Weiterstadt liefen auch Häftlinge mit und reichten Getränke. „Pro Teilnehmer nur ein Besucher, und alle wurden genau durchsucht“, berichtete Kegler. Der Karlsruher Nachtlauf führte sogar über 80 Kilometer. Den Dreifach-Ironman in Lensahn (11,4 km Schwimmen, 540 km Rad fahren, 126 km Laufen) bezeichnete er als „ein tolles Erlebnis, das ich mein Leben lang nicht vergessen werde“. Keglers Dank gilt „meiner Familie für die tolle Unterstützung der letzten Jahre“. Sein Tipp an alle Läufer: „Das Ganze nicht immer ganz so ernst nehmen und sich auch mal über kleinere Erfolge zu freuen. Es gibt Wichtigeres im Leben.“ (rhp)

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