Speyer „Unsere Gemeinde hat Zukunft“

Die katholische Kirchengemeinde St. Konrad in Speyer-Nord feiert am Wochenende mit einem Pfarrfest ihr 80-jähriges Bestehen. Die Wurzeln und die wechselvolle Geschichte sind eng mit der Entwicklung der „Siedlung“ verknüpft.

„Unser Motto lautet ,80 Jahre St. Konrad – Unsere Gemeinde hat Zukunft’ und wir freuen uns auf viele Gäste“, sagt die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Gabriele Schmotz. Zum Komplex St. Konrad gehören eine Kirche mit Pfarrzentrum, altem Pfarrsaal, Pfarrhaus, Kindergarten, Jugendkeller und dem ursprünglichen Schwesternhaus. Aber St. Konrad sei vor allem eine lebendige Gemeinde für 3319 Katholiken mit Kindergarten, Pfadfinderstamm, Messdienern, Frauengemeinschaft, seit 1946 bestehender Pfarrbücherei, mehreren Chören, Sportgemeinschaften, jungen Familien und anderen engagierten Gruppen, betonen die Aktiven. Stolz sind sie auch auf die Geschichte der Gemeinde mit ihren Kirchen: Die rund 300 Katholiken im 1932 in Selbsthilfe als Siedlung gebauten Stadtteil gehörten zuerst zur Dompfarrei, so die Festschrift „25 Jahre Kirche St. Konrad“. Jedoch war die für den Gang zur Kirche benötigte Stunde Fußweg sehr beschwerlich – vor allem für alte Menschen und Kinder. Auch die Straßen waren nicht im besten Zustand, erinnern sich „Altsiedler“. Die Pläne der Stadtverwaltung für ein Simultaneum – einen Betsaal für katholische und evangelische Christen – im Eichenweg neben dem Siedlergemeinschaftshaus fanden aber wenig Anklang. Doch die Verantwortlichen ließen nicht locker: Mit der Planung der Anlage wurde der Speyerer Architekt Ludwig Ihm beauftragt. Bereits zwei Jahre nach dem Entstehen der „Siedlung“ konnte im Dezember 1934 nach fünf Monaten Bauzeit eine kleine Kirche auf den Namen des heiligen Bruders Konrad von Parzham geweiht werden. Kurz darauf wurden ein Pfarr- und ein Schwesternhaus angegliedert. Die dort wohnenden Dominikanerinnen leiteten den Kindergarten und übernahmen die ambulante Krankenpflege. Auch ein Pfarrsaal entstand. Im Jahr 1939 gab es bereits 1076 Katholiken in Speyer-Nord. Im Folgejahr wurde als wichtiger Schritt zur Selbstständigkeit die „Expositur St. Konrad im Bereich der Dompfarrei“ errichtet, die 1958 zur Pfarrei erhoben wurde. Der Stadtteil wuchs weiter, eine große Garnison zog in die 1963 erbaute Kurpfalz-Kaserne. Gerechnet wurde mit 4000 Katholiken und mehr. Das alte Kirchlein war also zu klein. Pfarrer Josef Keiser und der „Kirchenrat“ entschieden sich für Abriss und Neubau, 1969 war das Gotteshaus durch die heute das Stadtbild prägende deutlich größere Betonkirche ersetzt. Architekt Oberbaurat Alois Atzberger vom Bischöflichen Bauamt plante eine Anlage von 22 auf 32 Metern mit 600 Sitzplätzen. Die Altarwand bildet eine 14 Meter hohe Betonplastik. Neben der Kirche entstand in der Südwestecke ein 22 Meter hoher Glockenturm. Drei Jahre später wurde das Pfarrzentrum eröffnet. Eng verbunden ist St. Konrad auch mit Pfarrer Erwin Bersch, der sie 39 Jahre leitete. Seit seinem Eintritt in den Ruhestand vor vier Jahren wird die Pfarrei von Dompfarrer Matthias Bender, unterstützt durch einen Kaplan und Gemeindereferentin Sigrid Sandmeier, betreut. 2015 geht sie in der Speyerer Großpfarrei auf.

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