Speyer Tumulte beim Topspiel
RÖMERBERG. Der TuS Mechtersheim hat die Spitzenpartie der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar gegen den FC Karbach mit 1:3 (1:0) verloren (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete): „Wenn wir das 2:0 machen, kann es anders laufen. Aber so war es ein verdienter Sieg“, sagte TuS-Kapitän Thorsten Ullemeyer.
Der 25-jährige Spielführer der Mechtersheimer sprach die erste Gelegenheit nach dem Seitenwechsel an: Mittelfeldspieler Jannick Immel legte auf Stürmer Eric Veth ab, der am glänzend parierenden Karbacher Schlussmann Florian Bauer scheiterte (54.). In der Folge gelang es den Mechtersheimern nicht mehr, eine Großchance herauszuspielen. Die Gäste, die aufgrund der Vergangenheit vieler ihrer Akteure als Außenstelle des TuS Koblenz durchgehen, präsentierten sich im zweiten Durchgang dagegen gnadenlos effektiv. Thomas Klasen, einstiger Zweitliga-Spieler bei Eintracht Trier, flankte und fand in Sören Klappert einen Abnehmer, der den Ball per Kopf zum 1:1 (67.) unterbrachte. Mit der nächsten Möglichkeit zogen die Gäste in Front. Die TuS-Hintermannschaft beließ das Spielgerät nach einem weiten Einwurf zu lange in der Gefahrenzone. Das freute Selim Denguezli, der für den FCK auf 2:1 (77.) stellte. Im Prinzip war es das, nachdem Mechtersheim durch Veth, der den Elfmeter nach einem Foul an Lukas Metz verwandelt hatte, mit 1:0 (7.) in Führung gegangen war. Fortan, für neun Minuten, schalteten die Akteure auf Rudelbildung, auf Tumult, auf Handgreiflichkeiten um. Es wurde augenfällig, dass Schiedsrichter Thorsten Braun (Güdingen) es versäumte, der intensiven, mitunter hitzigen Partie den Stachel zu ziehen. Dominic Bach ging zu Boden, so dass ein Karbacher Spieler demnächst einer Anzeige erhalten wird. „Hierbei schlug ein 25-jähriger Mann aus dem Umfeld der Gästemannschaft einen Mechtersheimer von hinten mit der Faust zu Boden“, teilte die Polizei zu den Vorfällen mit. Zwei weitere Karbacher Spieler ließen sich zu Tätlichkeiten hinreißen. Und nach einigen Minuten „Boxkampf“ blieb völlig unverständlich, warum Referee Braun auch nicht einen einzigen Spieler vom Feld schickte. Es hätten auf beiden Seiten, zwei, drei Kicker verdient gehabt, vorzeitig zum Duschen zu gehen – schon allein, um an der Kirschenallee wieder auf Fußball zu stellen. Das Spiel lief wieder, als Pfeifenmann Braun ein Karten-Exempel an Veth statuierte – Rot (87.). Die Entscheidung geriet für die Partie so belanglos wie das 1:3 (90.+5) durch Sören Köppen. Schon mehr von Belang war Ullemeyers Schlusskommentar Richtung der Gäste aus Karbach, die nach einem, für einen Oberliga-Primus völlig inakzeptablen, weil provokanten und arroganten Auftritt, gänzlich ohne Sympathiepunkte die Heimreise antraten: „Ich bin lieber ein schlechter Fußballer, aber ein guter Kerl, als ein guter Fußballer, aber ein Idiot.“ |mbx