Speyer Teure Platten
Auf einem Baugrundstück in Hanhofen sind zwei asbesthaltige Eternitplatten gefunden worden. Deswegen muss der ausgehobene Boden untersucht und betroffene Erde speziell entsorgt werden. Die Ortsgemeinde Hanhofen muss 20.000 Euro für eine Bodenanalyse, die Sortierung und die Entsorgung aufwenden.
Die Ortsgemeinde Hanhofen hatte im vergangenen Jahr einen Bauplatz in der Fichtestraße an einen Häuslebauer verkauft. Zuvor war auf dem Grundstück ein Spielplatz, der aber nicht mehr genutzt wurde. Bei Aushub-Arbeiten sind bereits an Ostern zwei asbesthaltige Eternitplatten gefunden worden, berichtete Ortsbürgermeisterin Friederike Ebli (SPD) gestern auf RHEINPFALZ-Anfrage. Die Verwendung von asbesthaltigen Produkten ist seit 1993 verboten, weil Asbestfasern gesundheitsgefährdend sind. Die beiden Eternitplatten sind wohl Ende der 1980er Jahre auf dem Gelände in der Fichtestraße entsorgt worden. Ortsbürgermeisterin Ebli hat in alten Unterlagen nachgelesen und berichtet, dass 1987/88 eine Firma das Gelände mit Bitumen-Brocken aufgefüllt hatte, danach wurde darauf der Spielplatz errichtet. Wie die asbesthaltigen Eternitplatten vor knapp 30 Jahren in die Grube kamen, kann Ebli nicht sagen: „Wir vermuten, dass jemand das damals reingeschüttet hat.“ So nach dem Motto: Wir ja eh gerade verfüllt... Das Gelände ist momentan eingezäunt, Arbeiter sind mit Schutzanzügen zugange. Der Grund: Man könne nicht ausschließen, dass noch mehr asbesthaltige Eternitplatten im Boden liegen, wie Ebli berichtet. Die Sicherheit der Arbeiter gehe vor. Gefunden worden sei bislang allerdings außer den zwei Platten (die etwas tiefer in der Erde gelegen hätten) nichts. Und im Mutterboden – also der oberen Bodenschicht – seien keine Altlasten gefunden worden. Die Gemeinde Hanhofen muss nun die Vorsortierung des Bodens bezahlen und sie muss auch für die Entsorgungskosten und für eine Bodenanalyse aufkommen, denn sie hatte das Baugelände „altlastenfrei“ verkauft. Die nachträglichen Kosten belasten den Haushalt der Gemeinde: „Das tut uns heftig weh“, sagt Ebli. Sie rechnet mit Kosten in Höhe von 20.000 Euro, denen der Rat zustimmen musste. Nora Schweikert von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd berichtet, dass es „gelegentlich“ vorkomme, dass die Behörde mit solchen Funden konfrontiert werde. Aufgabe der SGD sei es, auf den Arbeitsschutz zu achten. So sei zum Beispiel ein Schutzanzug Pflicht, wenn Asbest entsorgt werde. „Wir waren vor rund vier Wochen bei einem Ortstermin zur Beratung dabei“, informiert die SGD-Frau. In Hanhofen sei eine „geringe Menge“ gefunden worden, die zudem im Boden gelegen habe. Die gesundheitliche Gefahr von Asbest geht von seinen Fasern aus. Sie lösen sich im Körper nicht auf. (snr)