Speyer Tempo 30 lässt auf sich warten

Hier könnte bald dauerhaft Tempo 30 gelten: die Landauer Straße. Dort lief auch ein Pilotprojekt zum Lärmschutz.
Hier könnte bald dauerhaft Tempo 30 gelten: die Landauer Straße. Dort lief auch ein Pilotprojekt zum Lärmschutz.

Das Projekt Tempo-30-Limit im Speyerer Hauptstraßen-Netz kommt nur langsam voran. „Wir sind nicht so weit, wie wir sein wollen“, erklärte Thomas Zander, Leiter des Ordnungsamts, am Mittwochabend dem Verkehrsausschuss. Wegen der Erkrankung von Mitarbeitern beim Land konnten noch nicht alle Daten ausgewertet werden. Die Stadtverwaltung will zudem zusätzliche Daten erheben lassen.

Geht es nach dem Willen des Ordnungsamts, soll ein Tempo-30-Limit in Zukunft in der Landauer Straße, Oberen Langgasse/Burgstraße und der Hafenstraße gelten. Ob und wann es kommt, ist fraglich. Zwar sei der Pilotversuch zum Lärmschutz durch Tempo 30 in der Landauer Straße, der seit 2014 lief und sich mehrmals verzögerte (wir berichteten), mittlerweile abgeschlossen, teilte Zander mit. Das zuständige Landesamt für Umwelt habe die Daten bisher aber nicht auswerten können, weil Mitarbeiter erkrankt seien. Also schlägt die Stadt einen anderen Weg ein. „Wir werden die Daten jetzt selbst auswerten“, sagte Zander. Da es sich bei der Landauer Straße um eine Landesstraße und damit um eine klassifizierte Straße handelt, müsse der Landesbetrieb Mobilität (LBM) der Regelung zustimmen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir den LBM von Tempo 30 überzeugen können“, so Zander. Das Ordnungsamt hoffe, mit der Datenauswertung nach der Sommerpause fertig zu sein. Der gleiche Zeitplan ist auch für die Hafenstraße vorgesehen. Ein Tempo-30-Limit wird dort laut Zander allerdings nur in der Zeit von 20 bis 6 Uhr möglich sein, da tagsüber die notwendige Lärmreduzierung um drei Dezibel nicht erreicht werden könne. Auch bei der Hafenstraße muss der LBM erst noch zustimmen. Langsamer könnten die Autos bald auch im Bereich Obere Langgasse/Burgstraße rollen. Hier will die Stadt eine Geschwindigkeitsbegrenzung zum einen wegen der drei Seniorenheime einführen, zum anderen, weil sie den Radverkehr auf die Straße holen will. „Der Radweg dort ist nicht komfortabel“, sagte Zander. Bevor das Tempo-30-Limit jedoch eingeführt wird, soll ein Gutachten den Ausweichverkehr analysieren. Wie dem zusätzlichen Verkehr in der Stadt während der Sanierung der Salierbrücke ab 2019 entgegengewirkt werden kann, war Thema eines ersten Fachbehörden-Treffens, an dem auch das Ordnungsdezernat beteiligt war, teilte Zander mit. Den Knotenpunkt B 39/Speyer Zentrum/Industriestraße will die Stadt besonders im Auge behalten. Die Umleitungsstrecke im Stadtgebiet soll umfassend ausgeschildert werden. Zudem ist eine Hotline für Bürger in der Innenstadt geplant. Wer sie bedienen soll, sei noch nicht geklärt. Ein „Knackpunkt“ werde das Kreuz A 61/B 9/Speyer Nord sein, teilte Ordnungsdezernentin Stefanie Seiler (SPD) mit. „Wir gehen davon aus, dass der Ausweichverkehr nicht nur direkt vor der Brücke Auswirkungen haben wird“, sagte sie. Wie der Bereich entzerrt werden kann, etwa, indem die A 61 mit der Standspur auf sechs Spuren erweitert wird, werde vom zuständigen Karlsruher Regierungspräsidium geprüft, das der Öffentlichkeit den Stand der Planung, wie berichtet, am Montag, 18. Juni, 18 Uhr, in der Speyerer Stadthalle vorstellt.

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