Speyer Taumeln Richtung Abgrund

HAUENSTEIN. Der TuS Mechtersheim taumelt in seinem Jubiläumsjahr den Abstiegsrängen entgegen. Auch in Hauenstein, einem früher guten Pflaster für die Elf von Trainer Manfred Schmitt, gab es am Samstag beim 0:2 (0:2) keine Punkte (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete).

Fünf Minuten benötigte Hauenstein, um das taktische Konzept Mechtersheims über den Haufen zu werfen. Rami Zein, als rechter Verteidiger gegen den Ex-Wormser Nico Pfrengle in die Abwehr berufen, blieb mit seinem Flankenversuch in Hauensteins Abwehr hängen. Der Ball kam zu eben diesem Pfrengle, der über links zu einem langen Sprint ansetzte, an dessen Ende eine schöne Hereingabe zum Ex-Mechtersheimer Milot Berisha stand, der nur noch vollenden brauchte: 1:0.

TuS-Coach Manfred Schmitt saß ab da fast nur noch auf seiner Bierbank und starrte gedankenversunken auf die Geschehnisse auf dem Rasen. Denn Zein bekam auch im weiteren Verlauf des Spiels so seine Schwierigkeiten mit dem pfeilschnellen Pfrengle.

„Man hat heute zwei verunsicherte Mannschaften gesehen. Wir haben unsere Chancen wenigstens genutzt“, sagte SC-Trainer Sascha Hildmann. Er wusste, dass seine Auswahl trotz ihrer bereits öffentlich gemachten Aufstiegskandidatur einiges schuldig blieb. Gegen zumindest kämpferisch überzeugende Mechtersheimer enttäuschten die Gastgeber vor allem spielerisch.

Das Match erhielt auch deshalb Derby-Charakter, weil keine der Mannschaften Bereitschaft zeigte, kampflos einen Quadratmeter Rasen aufzugeben. Kam der Gegner zu weit in die eigene Hälfte, behalfen sich beide mit kleinen Fouls.

Schiedsrichter Patrick Alt hätte da früher einmal zur Gelben Karte greifen müssen, um dies abzustellen. Dass er es nicht tat, erwies sich vor allem für die Zuschauer als Nachteil, die über die gesamten 90 Minuten wenig spielerische Glanzlichter sahen.

Nach der Pause zog sich Hauenstein zurück, überließ mehr und mehr Mechtersheim den Aufbau. Trainer Hildmann nannte dies später „pragmatisch“. Und so kam auch der TuS zu Möglichkeiten durch Weitschüsse.

Spielerisch fehlte am Samstag die Linie. Der Ausfall Florian Hornigs, der in der Spitze auch einmal einen Ball behauptet, wiegt schwer. Und sein Trainer gab sich nach dem Spiel kurz angebunden: „Wir waren nach dem Elversberg-Spiel mausetot. Das war heute ein Lebenszeichen.“

Doch die Signale aus der Abstiegszone fallen ebenfalls deutlich aus: Nur noch zwei Zähler trennen Mechtersheim vom Drittletzten SV Rossbach/Verscheid. Da helfen eben nur Punkte. (jmr)

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