Speyer „Suchen ist schöner als Finden“

Beim deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest stand sie unter den besten Vier. Heute, 20 Uhr, gibt die Sängerin und Songschreiberin Alexa Feser ein Konzert im Mannheimer Capitol. Unser Mitarbeiter Simon Michaelis hat vorab mit der 35-Jährigen gesprochen.

In einem Ihrer Songs singen Sie: „Ich liebe das Suchen mehr als das Finden.“ Trifft das auch auf Sie zu?

Das ist tagesformabhängig. In dem Song geht es um diese verlockende Hollywoodversion der Liebe, die wir oft in unseren Köpfen haben. Du nimmst diese Perfektion einer Beziehung oder einer Romanze wahr, und doch kann sie so in der Realität eigentlich nicht existieren. Es ist eine dermaßen hohe Bürde zu sagen: Der Nächste muss mein Traumprinz sein oder mindestens der nächste Richard Gere. Manchmal ist die Illusion einfach so viel schöner als die Realität – das Suchen schöner als das Finden. Am Anfang verzehrt man sich nacheinander, nach den Momenten der Spannung und der Romantik. Aber irgendwann kippt das eben. Natürlich ist es dann immer noch total schön, aber die Schmetterlinge – man will sie so gerne festhalten. Sie haben ein Album aufgenommen, touren damit durch Deutschland und sind für einen Echo nominiert. Haben Sie gefunden, was Sie gesucht haben? Absolut! Ich brauche in meinem Leben viel Abwechslung und ziehe deshalb auch sehr oft um. In diesem Job mache ich jeden Tag etwas anderes: Interviews, Proben, Konzerte, die Echo-Nominierung, der ESC-Vorentscheid – all diese Eindrücke überwältigen mich gerade. Und nach dem ganzen Trubel kann ich mich zurückziehen und neue Songs schreiben. Ich habe im Moment alles, was ich mir nur wünschen kann. Das Gefühl, dass die Leute meine Songs lieben – ich möchte es niemals wieder eintauschen. Gegen nichts in dieser Welt. (Foto: dpa)

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