Speyer „Stadt muss über Entwicklung entscheiden“

„Der Speyerer Auwald ist ein kommunaler Wald. Der Stadtrat entscheidet, was passiert.“ Das hat Landesumweltministerin Ulrike Höfken gestern im Speyerer Grünen-Büro erklärt. Zuvor hatten Vertreter der Umweltschutzorganisation BUND Höfken und Grünen-Politiker aus Stadt und Land durch den Auwald geführt.

Ein Konzept zur Entwicklung des Auwalds in den nächsten zehn Jahren liege vor und solle den Stadträten im September vorgestellt werden, berichtete dabei Grünen-Landtagsabgeordnete Anne Spiegel. Auch im Koalitionsvertrag von CDU und SPD sei der Erhalt der ökologisch sensiblen Bereiche festgeschrieben. „Wir Grünen wollen keine Bewirtschaftung des Auwalds“, betonte Fraktionschefin Irmgard Münch-Weinmann die klare Position ihrer Partei. Ökonomische Belange sollten nicht im Vordergrund stehen, stimmte Höfken ihr zu. Allerdings müssten auch Verkehrssicherheit, Schifffahrts-Belange sowie der Erholungsaspekt eine Rolle spielen. Einigkeit bestehe zwischen Grünen und BUND über den Erhalt des Auwalds. „Die Detail-Lösungen werden nicht zu 100 Prozent BUND sein“, räumte die Ministerin auf RHEINPFALZ-Nachfrage ein. „Der kommunale Auftrag, über die weitere Entwicklung des Auwalds zu entscheiden, steht außer Frage“, sagte Höfken zur Frage nach ihrem Umgang mit BUND-Forderungen wie die nach strengerer Einhaltung von EU-Richtlinien und Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes im Staatswald. Wie berichtet, befindet sich der Speyerer Auwald in Teilbereichen im Eigentum von Land und Bund. „Unser Weg ist der Schutzgdanke“, fasste Höfken die Position ihres Ministeriums zusammen. Zum Erhalt der rheinland-pfälzischen Auwälder stehe sie in intensiven Diskussionen mit den Umwelt- und Naturschutzverbänden, hob sie ihr Anliegen hervor, zehn Prozent der öffentlichen Wälder im Land in ihre Ursprünglichkeit zurückzuführen. „Das Ursprüngliche ist im Speyerer Auwald deutlich zu sehen“, wies Andreas Hartenfels, Grünen-Sprecher für Naturschutz und Umwelt im Mainzer Landtag, auf den „beeindruckenden Urwaldcharakter“ hin. Zum Erhalt bedrohter Tier- und Pflanzenarten riet er, den Blick künftig verstärkt auf den Naturschutz zu lenken. (kya)

x