Speyer Spritzig und glänzend

Mit einem Klangfeuerwerk hat das Pfeiffer-Trompeten-Consort am Samstag in der Protestantischen Kirche den „Dorfkirchensommer“ in Schwegenheim beendet.

Im technisch perfekten Dialog zwischen Orgel, Pauken und Trompeten eröffnete das hochkarätig besetzte Ensemble das „Festliche Trompeten-Konzert“ mit Telemanns Ouvertüre aus der „Hamburger Admiralitätsmusik“. Das Ensemble – mit den drei Brüdern Joachim Pfeiffer, Solotrompeter der Lübecker Philharmoniker, Harald Pfeiffer, promovierter Musikwissenschaftler und Pfarrer, sowie Martin Pfeiffer, Herausgeber von Trompetenliteratur und Pfarrer, alle drei Trompete, Mathias Müller, Solopauker aus dem Leipziger Gewandhausorchester, und dem Professor für Kirchenmusik in Bayreuth, Matthias Neumann an der Orgel – begeisterte das Publikum mit einem spritzigen Programm. Johann Sebastian Bachs „Toccata und Fuge“ in D-Moll für Orgel, ließ Neumann wie ein Blitz mit kraftvoll sprühender Energie erklingen, der Kirchenraum erschien fast zu klein für dieses Klangvolumen. Mit Auszügen aus Henry Purcells „King Arthur“ präsentierte das Pfeiffer-Trompeten-Consort ein eigenes, ganz spezielles Arrangement für Trompeten, Flügelhörner, Pauken, Glockenspiel und Orgel, feinsinnige Musik des wohl bedeutendsten englischen Komponisten. Purcell, der viel zu früh verstarb, wurde zu Füßen der Orgel in der Westminster Abbey in London begraben, so Martin Pfeiffer, der mit Anekdoten aus dem Leben der Komponisten seine Moderation würzte. Auch erzählte er von Georg Friedrich Händel, der einen Solosänger mit seiner virtuosen Cembalo-Begleitung völlig aus dem Konzept brachte, so dass dieser androhte, das Cembalo sprengen zu wollen. Worauf Händel sarkastisch, aber belustigt konterte, es würde dann wohl ein größeres Publikum herbeiströmen – nicht um ihn singen zu hören sondern um der Sprengung beizuwohnen. Ein besonderes Glanzlicht im Programm war das Solo für drei Pauken und Orgel von Johannes Crüger, „Nun danket alle Gott“ – von Müller und Neumann mit gestochener Brillanz dynamisch flexibel dargeboten. Zwei Orgelsonaten von Felix Mendelssohn Bartholdy sowie die „Sinfonie des Fanfares“ vom französischen Barockmusiker Jean Joseph Mouret vervollständigten diesen musikalischen Hochgenuss. Das begeisterte Publikum applaudierte im Stehen, und mit einer Zugabe aus Händels „Feuerwerksmusik“ entzündete das Ensemble abschließend noch einmal ein wahres Musikfeuerwerk. Es erfüllte den sakralen Bau bis in die letzten Winkel mit spritzigem Glanz.

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