Am Rande Speyer: Warum der Weihnachtsbaum vor dem Dom nun doch kein Schwarzwälder ist

Aufgestellt: Der Weihnachtsbaum auf dem Domplatz stammt aus der Nachbarschaft.
Aufgestellt: Der Weihnachtsbaum auf dem Domplatz stammt aus der Nachbarschaft.

„Von drauß’ vom Schwarzwalde komme ich her, ich muss euch sagen: Es weihnachtet sehr.“ Fast hätte die Umdichtung des bekannten Weihnachtsliedes auf den diesjährigen Christbaum auf dem Domplatz gepasst wie Frei-Glühwein zum Polizeieinsatz. Denn es war der Speyerer Skiclub, der den Plan hatte, der Stadt einen echten Nadelbaum aus dem Schwarzwald zu schenken. Genauer: aus Aftersteg am Feldberg. Dort haben die Pistenflitzer aus der Domstadt eine Hütte, und vor dieser Hütte steht ein Baum, der mittlerweile ein wenig zu groß geraten sei, wie Skiclub-Vorsitzender Christian Bayer berichtet.

Da sei die Idee gereift, das Prachtstück zu fällen und an den Rhein zu transportieren, auf das es die Innenstadt schmücke. Erste Gespräche seien ermutigend gewesen und von allseits gutem Willen getragen, sagt Bayer. Doch schließlich sei das ganze Unterfangen gescheitert, an allerlei Hürden. Zunächst am trockenen Sommer, der dem stolzen Gewächs vor der Skiclub-Unterkunft schwer zugesetzt habe. „Der war danach nicht mehr ganz so schön.“ Dann suchte der Verein einen Alternativ-Baum, man wollte ja etwas beisteuern zur Speyerer Weihnacht. Einen Vertreter-Baum fand man, nur dann erhob sich die Frage: Wie bekommt man den schwertransportiert? „Das wäre alles zu teuer und zu bürokratisch geworden“, sagt Bayer. Daher habe man schweren Herzens die ganze Aktion abgeblasen.

Die Stadt wurde dennoch fündig, wie vor dem Dom unschwer zu erkennen ist. Dort steht nun eine serbische Fichte (Picea omorika) mit einer geschätzten Höhe von zwölf Metern. Gestiftet wurde der Baum von der Familie Bergmann aus Mechtersheim. Die Firma Merckel half mit einem Autokran beim Verladen und Aufstellen des Baumes, die Firma Spira stellte kurzfristig einen Lkw mit Tieflader zur Verfügung gestellt, teilt die Stadt mit. Damit werde man kostenmäßig im Rahmen der Vorjahre liegen. Und der Skiclub? Hat wohl bald einen ganzen Haufen Holz vor der Hütte. Nur in etwas veränderter Form.

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