Speyer Speyer soll erster Standort für nachhaltige Flugkraftstoffe werden

Aus der Luft: Haltermann-Standort in der Joachim-Becher-Straße in Speyer-Süd.
Aus der Luft: Haltermann-Standort in der Joachim-Becher-Straße in Speyer-Süd.

Die neue Hydrieranlage als bisher größte Investition im Werk der Firma Haltermann Carless in der Nähe des Speyerer Flugplatzes geht nach rund zweijähriger Bauzeit der Vollendung entgegen. Das ermöglicht es dem Chemieunternehmen, schon Pläne für ein neues Produkt ab dem Jahr 2024 zu schmieden.

SAF lautet die Abkürzung, die derzeit die Luftfahrt elektrisiert. Nachhaltige Flugkraftstoffe stehen dahinter. Im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen reduzieren sie klimaschädliche Kohlendioxid-Emissionen um bis zu 80 Prozent. So definiert es die Lufthansa. Sie setze sich „mit Nachdruck dafür ein, dass mehr SAF verfügbar gemacht wird“, unterstreicht sie. Das wirft ein Schlaglicht auf den Markt, auf dem Haltermann ab Ende 2024 tätig sein will: „als erster kommerzieller deutscher Hersteller“ von SAF, wie Werksleiter Henning Wartig betont. Moderne Biokraftstoffe und erneuerbare Kohlenwasserstoffe kämen hinzu.

Hydrieranlage spielt eine Rolle

Die Ankündigung passt zum Konzept des Konzerns, umweltschonendere Produktionsprozesse zu etablieren und nachhaltigere Produkte herzustellen. Die Speyerer werden laut Harald Dialer vom Vorstand der Haltermann-Mutter HCS für ihr SAF-Projekt zu einem entscheidenden Teil auf die bestehende Infrastruktur in der Joachim-Becher-Straße zurückgreifen. „Dazu gehört unter anderem die neue Hydrieranlage“, so Dialer. Diese Investition im mittleren zweistelligen Millionen-Bereich für den 120-Mitarbeiter-Standort soll ab dem ersten Quartal 2022 produzieren.

Zusätzliche Prozessschritte und Reaktionsbehälter für SAF müssten jedoch in der nächsten Phase ebenso wie die Infrastruktur für bio-basierte Rohstoffe noch hinzukommen. „Dazu wird das Unternehmen eine mögliche Anlagenerweiterung verfolgen“, erklärt Sprecherin Sandra Zirm.

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