Speyer Sonne strahlt mit den Stiftern
Der Plan ist aufgegangen: Zwar ist das Dombesucherzentrum schon zwei Monate lang geöffnet, die offizielle Eröffnungsfeier fand mit Hoffnung auf gutes Wetter aber erst jetzt statt. Beim Festakt gestern gaben sich unter der Sonntagssonne zahlreiche Kommunalpolitiker, hochrangige Geistliche sowie Vertreter von Dombauverein und Europäischer Stiftung Kaiserdom zu Speyer ein Stelldichein. Daran schloss sich ein Programm für kleine und große Festbesucher mit Domführungen an.
Die Nachwuchschöre der Dommusik sangen Lieder zum Zuhören und Mitsingen, ein Steinmetz erläuterte die Arbeitsweise eines mittelalterlichen Dombaumeisters und gab Besuchern Hammer und Meißel in die Hand. Auch die muttersprachlichen Gemeinden, die gestern zur ihrer jährlichen Wallfahrt im Dom zusammenkamen, tummelten sich unter den Festgästen. Domprobst und Weihbischof Otto Georgens danke der Stiftung Kaiserdom. Die Idee für das Besucherzentrum kam von ihr, ebenso 85.000 Euro für den Umbau. Mit weiteren 55.000 Euro förderte sie die Vorplanungen. Domkustos Peter Schappert blickte auf die letzten zwei Jahrzehnte zurück und gestand: „Wir haben uns nie so recht daran gewagt, es war uns auch zu teuer.“ „Wir haben sehr lange darauf gewartet, dieses Besucherzentrum hat uns gefehlt“, knüpfte Manfred Fuchs, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, an. Gegenüber der RHEINPFALZ bekräftigte er, den Vorsitz zum Jahresende abzugeben. „Ich möchte nicht mehr für eine Wiederwahl antreten“, sagte der 77-Jährige mit Verweis auf sein Alter. Mitte November wählt der Stiftungsrat einen neuen Vorstand, der im Januar einen neuen Vorsitzenden bestimmt. Fuchs gehört dem Vorstand seit neun Jahren an, seit knapp vier Jahren als Vorsitzender. In Fuchs’ Zeit im Vorstand fielen zahlreiche Projekte, die die Stiftung unterstützte: Renovierung des Kaisersaals, Schaffung behindertengerechter Zugänge oder die Dom-App. Nächstes Großprojekt ist die neue Außenbeleuchtung der Kathedrale, für die Fuchs persönlich 100.000 Euro spendet. Die gleiche Summe kommt von der Stiftung. Ein weiteres Projekt, an dem sich die Stiftung beteiligt, ist laut Fuchs die Sicherung der übrigen Schraudolph-Fesken, die nicht im Kaisersaal hängen. Er zeigte sich stolz, dass bedeutende Persönlichkeiten für das Stiftungskuratorium gewonnen werden konnten, etwa Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). „Es war eine sehr gute Zeit, die Freunde gemacht hat“, blickte er zurück. (yvw)