Speyer Sonderposten: Donald im Guten, Donald im Schlechten

Speyer

kann von Donald Trump lernen. „Veränderungstechnisch“ mache er einiges richtig, schreibt Jennifer Reckow, Geschäftsführerin der Speyerer Unternehmensberatung Processline, in einer Kundeninformation. Change, Veränderung – das ist ihr Fachgebiet in der Beratung mittelständischer Unternehmen. Und Change verspricht Trump in selten erlebter Vehemenz. Nur: Erfolg wird er damit auf Dauer nicht haben, so Reckow. Sie ordnet nämlich gleich ein: Er lasse Fragen der Ethik und Moral in seinem Vorgehen außen vor. Und ohne Rücksicht auf Strukturen und Menschen sei nachhaltige Veränderung nicht möglich. Heraus kommt eine amüsant zu lesende „Do’s und Dont’s“-Liste, die Reckow ihren Geschäftspartnern an die Hand gibt. Am Beispiel Trump erklärt sie ihr Handwerk. Ja, der Präsident definiere klare Ziele, stelle Ressourcen für deren Erreichen bereit und stelle Routinen in Frage. Aber nein, mit einer Ablehnung des Erreichten in Gänze, mit Verweigerung eines konstruktiven Dialogs und einer Missachtung der Integrität von Beteiligten sei das Ganze zum Scheitern verdammt. Bilanz der Firmenchefin und Verbandsfunktionärin: „Die jüngste Zeit hat gezeigt, dass es in punkto Change noch ziemlich viel Luft nach oben gibt.“ Nun zaudert Trump ja auch nicht, Berater auszutauschen – was würde Reckow sagen, wenn ihr Überblick im Weißen Haus gefragt wäre? Sie wüsste ja schon, wo und wie der Herr anpacken müsste, gesteht sie. Sie würde einen Auftrag aber ablehnen: „Zum einen, da ein Change nur erfolgreich ist, wenn auch der ,Auftraggeber’ kontrolliert und strukturiert agiert.“ Zum anderen wolle Trump in eine Zeit zurück, die nicht zur Firmenphilosophie passe. Abgesehen davon: Gut ausgelastet ist das Unternehmen mit 20 Mitarbeitern auch. „Wir haben mittlerweile mehr als 130 Unternehmen in Veränderungsprojekten begleitet.“

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