Speyer So wird es Kindern garantiert nicht langweilig

Spielen mit Wasser und Matsch: Beliebt bei der Walderholung.
Spielen mit Wasser und Matsch: Beliebt bei der Walderholung.

Für die Jugendförderung Speyer sind Profis in der Betreuung von Kindern am Start. Beim großen Ferienprogramm in derWalderholung kümmern sie sich an sechs Tagen die Woche um je 100 Kinder. 22 Haupt- und Ehrenamtliche bieten bis zu sechs Programmpunkte am Tag an. Sie müssen es wissen: Wie hält man Grundschulkinder am besten bei Laune? Das sind ihre Tipps.

Mitmachen

Für die Sozialpädagoginnen Scarlett Storzum und Tina Schäfer von der Jugendförderung ist es besonders wichtig, auch als Erwachsener mitzuspielen und auf die Interessen der Kinder einzugehen. Zudem gelte es, immer eine Alternative zu haben.

Kreativ sein

Gipsen, batiken oder mit Speckstein arbeiten – kreative Möglichkeiten, die in der Anwendung einfach sind, sind laut Schäfer und Storzum besonders beliebt bei Kindern. Wichtig hierbei: die Kreativität fördern und den Kindern zeigen, dass es auch mal schmutzig werden darf. „Beim Gipsen geht es auch darum, sich ein wenig in Geduld zu üben“, erklärt Storzum. Es könnten die Hände oder Finger in Schalenform gegipst werden, um das Ergebnis als Halterung für Schmuck zu nutzen, schlägt sie vor. Wer handwerklicher tätig sein möchte, dem empfiehlt die Pädagogin, mit Speckstein zu arbeiten. „Hier fertigen die Kinder gerne Anhänger oder Figuren an, als Erinnerung oder auch als Geschenke für die Eltern.“ Ein Erfolgsgarant, weil besonders faszinierend: Batiken. „Man weiß bis zum Ende nicht, wie das Ergebnis aussehen wird. Wenn die Schnüre aufgeschnitten werden und das Ergebnis zum Vorschein kommt, ist es immer wieder ein Überraschungseffekt.“ Die Kinder seien stolz auf ihre kreativen Ergebnisse. „Wir sehen, dass viele die T-Shirts tragen, die sie letzte Woche eingefärbt haben.“ Ob Socken, T-Shirts, Taschen oder Bettwäsche – Batiken komme immer gut an.

Wir-Gefühl und Erfolgserlebnisse schaffen

Ein bisschen mehr Gestaltungs- und Vorbereitungsaufwand, aber eine gute Möglichkeit, Erfolgserlebnisse zu schaffen, seien Schnitzeljagden und Schatzsuchen. „Das kann man auch privat in der Familie und mit Freunden gut planen“, so Storzum. Hier gelte es, Wertschätzung für das Lösen der Aufgaben zu zeigen. Außerdem werde das Gruppengefühl gefördert. „Es geht darum, ein Wir-Gefühl zu schaffen und gemeinsam als Team ein Ziel zu verfolgen, sodass nicht jeder gegen jeden arbeitet.“

Auch ein Sandburgwettbewerb mit verschiedenen Teams sei eine Möglichkeit, Kommunikation und Teamfähigkeit zu fördern. Wer baut die höchste, breiteste oder kleinste Burg? „Dabei wird auch der Ehrgeiz geweckt. Man muss sich absprechen, Kompromisse finden und zusammenarbeiten“, sagt Storzum.

Wasserschlachten und Ausflüge

Zur Abkühlung im Sommer seien Wasserschlachten beliebt. „Sie machen Freude und sind völlig altersunabhängig“, so Schäfer. Ob mit Wasserspritzpistolen, Eimern, dem Gartenschlauch oder aufsaugenden Bällen – Langeweile komme hier sicher nicht auf: „Es geht darum, andere nass zu machen!“ Dafür könne man Regeln festsetzen, müsse es aber nicht. „Generell sind Kinder von Wasser fasziniert“, betont Storzum. Ausflüge ins Bademaxx seien daher beliebte Programmpunkte. „Da steht der Spaßfaktor im Vordergrund.“ Als Tipps für weitere Ausflüge nennen sie den Kletterwald, um motorische Fähigkeiten zu fördern, oder eine Kettcar-Tour um die Walderholung.

Teilhaben und planen

„Was uns wichtig ist, ist partizipativ zu arbeiten und die Kinder zu fragen, was sie machen möchten“, erklärt Storzum. „Die Tagesplanung ist auch ein wenig stimmungsabhängig – je nachdem, in welchem Gemütszustand das Kind ist.“ Gemeinsame Entscheidungen kämen gut an. Daher sei besonders wichtig, immer eine Alternative im Hinterkopf zu haben. „Es empfiehlt sich zum Beispiel, Bastelmaterialien zu Hause zu haben. Wenn das Kind gelangweilt ist oder unruhig wird, hat man schnell eine Auswahlmöglichkeit.“ Der Spaßfaktor steige bei Kindern generell immer, wenn auch die Erwachsenen Freude an den Spielen zeigen, betonen die Pädagogen.

Die Ferienprogramm-Macher (von links): Tina Schäfer, Jonas Kötz und Scarlett Storzum.
Die Ferienprogramm-Macher (von links): Tina Schäfer, Jonas Kötz und Scarlett Storzum.
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