Speyer So will die Stadtverwaltung sexuelle Belästigung verhindern

Teilweise problembehaftet: Geschlechterverhältnis am Arbeitsplatz.
Teilweise problembehaftet: Geschlechterverhältnis am Arbeitsplatz.

Bei der Stadtverwaltung, mit gut 1000 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber in Speyer, haben Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite eine Dienstvereinbarung unterzeichnet. Es geht um den Schutz vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz.

Ziel sei, alle Beschäftigten der Verwaltung für das Thema zu sensibilisieren, „und zwar unabhängig von einem konkreten Anlass“, so die Verwaltung auf Anfrage. Sie teilt nichts dazu mit, ob und gegebenenfalls wie oft es bei ihr zu problematischen Vorfällen gekommen ist, verweist aber auf eine Studie im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Demnach gaben neun Prozent der Befragten an, dass sie innerhalb der vergangenen drei Jahre von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz betroffen waren. Frauen hätten dies mit einem Anteil von 13 Prozent deutlich häufiger als Männer (fünf Prozent) erlebt.

Initiative der Gleichstellungsbeauftragten

Auf Initiative der städtischen Gleichstellungsbeauftragten Lena Dunio-Özkan sei daher die Dienstvereinbarung erarbeitet und von Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD) und Personalratschef Werner Ruffing unterzeichnet worden. Sie solle bei der Vermeidung, Aufklärung und Sanktionierung von Fällen der sexuellen Belästigung helfen. „Zudem soll sie Abläufe und Strukturen für eine Konfliktbewältigung festlegen, die eine schnelle, faire und nachvollziehbare Lösung der Fälle erlauben“, heißt es.

Die vier Hauptansatzpunkte seien Prävention, Beratung, Beschwerde und Sanktion. „Die Unterzeichnung der Dienstvereinbarung ist für uns ein wichtiger Baustein zum Schutz eines respektvollen Arbeitsklimas in der Stadtverwaltung“, wird die OB zitiert. „Es kostet viel Mut und Überwindung, gemachte Erfahrungen mit sexueller Belästigung jemandem anzuvertrauen.“

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