Wir über uns So laufen Sternstunden mit Alexander Gerst

Interviewpartner in Speyer: Alexander Gerst
Interviewpartner in Speyer: Alexander Gerst

Wie wird eigentlich die Zeitung gemacht? Einmal im Monat berichten Mitglieder der Lokalredaktion Speyer in dieser Rubrik über den Arbeitsalltag, Neuigkeiten und Themen von „hinter den Kulissen“. Heute: ein besonderer Termin.

Der Besuch von Astronaut Alexander Gerst (46) im Technik-Museum ist eine Sternstunde für Raumfahrtfans und für Journalisten und bietet Abwechslung in der Redaktionsroutine. Mehr als sieben Jahre ist es her, dass „Astro-Alex“ das erste Mal als Raumfahrer in Speyer war. Damals wie heute habe ich für die RHEINPFALZ über den Besuch berichtet.

Zu einem solchen Termin will niemand zu spät erscheinen. Für Journalisten heißt das am vorigen Freitag, gegen 14.30 Uhr in der Raumfahrthalle zu sein für die Eröffnung des Bereichs mit Gersts Exponaten von seiner zweiten Mission „Horizons“. Auf dem Weg dorthin begegne ich gegen 14.15 Uhr noch im Museumsfoyer einer Dame mit demselben Ziel. Als Ortskundiger biete ich mich als ihr Begleiter an. Die Frau ist keine Medienvertreterin. „Ich bin aus Künzelsau“, sagt sie. „Wie Alexander Gerst!“, stelle ich fest. „Ja, ich heiße auch Gerst, ich bin seine Mutter“, erklärt sie. Mission zügige Familienzusammenführung erfüllt!

Kollegen helfen mit

In der Raumfahrthalle entdecke ich meine Kollegin Clara Holzhauser. Die Online-Redaktion möchte unseren Abonnenten auch ein Video-Interview anbieten. Clara wird es mit Alexander Gerst führen und aufnehmen. Ich filme es mit meinem Smartphone für eine zweite Perspektive. Es läuft gut. Direkt vor uns haben ein ARD-Team fürs Fernsehen und eine Rundfunk-Kollegin vom SWR live fürs Radio den Ehrengast interviewt. Ein Print-Kollege, der politische Fragen für ihn gehabt hätte, geht dagegen leer aus: Das Museum hatte nicht alle der vielen Interviewanfragen zugelassen.

Beim seit Wochen ausverkauften Vortrag Gersts in der mit rund 700 Besuchern proppenvollen Eventhalle des Museums bin ich zunächst nur mit einem Ohr beim Geschehen auf der Bühne. Denn ich schreibe zeitgleich auf meinem Laptop einen ersten Bericht über den Besuch. Etwa zur Hälfte des rund einstündigen Vortrags schicke ich ihn per E-Mail an unsere Pfalzredaktion. Wenige Minuten später ist er als „Pfalz-Ticker“ online – ergänzt durch eines der Fotos, die Norbert Lenz für uns gemacht hat. Clara schickt währenddessen ihr Video-Material an unsere Ludwigshafener Zentrale.

Interview auf dem Dach

Mit dem Astronauten habe ich kurz vor 18 Uhr noch ein Interview. Museumsmitarbeiter geleiten mich aufs Dach des Restaurants, wo der Termin angesetzt ist. Der 46-Jährige erscheint pünktlich. Nach kurzem Small-Talk – es ist bereits mein drittes Interview mit Gerst – läuft das Gespräch super. Der weite Horizont des Raumfahrers ist beeindruckend. Die zehn Minuten sind gut genutzt. Jetzt geht es in die Speyerer Lokalredaktion zum Schreiben. Redaktionsleiter Patrick Seiler liest es gegen 21 Uhr Korrektur und stellt es online. Claras Video ist schon zwei Stunden im Netz und wird mit meinem Artikel verknüpft. Ein spannender, nicht alltäglicher Arbeitstag!

Der Autor

Christian Berger, 47, ist seit mehr als 20 Jahren freier Mitarbeiter der RHEINPFALZ in Speyer. Autorenkürzel: tbg.

Christian Berger
Christian Berger
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