Speyer Schauen, was machbar ist

Hanhofen

. Den Hinweis vergisst Hanhofens Ortsbürgermeisterin Friederike Ebli (SPD) in keiner ihrer Neujahrsansprachen: „Wir sind eine arme Gemeinde, aber reich an Kindern.“ Beim Empfang gestern Vormittag im Haus Marientraut präzisierte sie die finanzielle Situation: „Für Wunschträume hat Hanhofen kein Geld.“ Immerhin konnte Ebli dank des ehrenamtlichen Engagements der Bürger und eines Landeszuschusses vor Kurzem die Kulturscheune einweihen. Mittlerweile hat sie auch die Küche für den neuen Dorf-Treffpunkt bestellt. „Schöne Ereignisse“ haben meist mit Menschen, weniger mit Geld zu tun. Zum Beispiel mit den Buben und Mädchen, den Erzieherinnen der Kindertagesstätte Villa Sonnenburg, die 2014 ihr 25-jähriges Bestehen feierte. Ebli: „Als viergruppige Einrichtung gebaut, bietet sie heute in sieben Gruppen 155 Kindern Platz, betreut von bis zu 40 hochmotivierten Pädagogen.“ 50 Jahre steht die Grundschule. An deren Jubiläumsfest, „die gelungene Theateraufführung“ erinnert sich die Bürgermeisterin gerne. Schon weil sie bei der Gelegenheit „Supertalente“ erlebte. Um sie zu fördern, die Schule auszubauen, habe sich die Gemeinde sehr angestrengt. Gut, dass Hanhofen jeden Anlass zum Feiern nutzt, Bürgermeisterin und Beigeordnete „keine Kinder von Traurigkeit sind“. Ebli: „Ob Kerwe, Dorffest oder Weihnachtsmarkt, im Dorf ist immer etwas los.“ Dafür ihr Dank an die Vereine. Zur Kerwe bestärkten die Freundeskreise Hanhofen/Kondoros ihre 15-jährige Partnerschaft, beim Dorffest sahen die Gäste eine „geniale Theaterprobe“, die erste Ausstellung in der Kulturscheune. Stolz ist Ebli auf den 1. Platz beim Kreis-Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Da man den Titel nicht geschenkt bekomme, müsse an der Zukunft stetig gearbeitet werden. Wovor ihr nicht bange ist: „Die Wahl des neuen Gemeinderates hat dazu die Voraussetzung geschaffen.“ Leider habe ein Drittel der Wahlberechtigten das demokratische Recht der Mitbestimmung nicht ausgeübt. Vom Bund, der Gesellschaft insgesamt forderte sie Hilfen für die Kommunen bei der Unterbringung, der Integration der Flüchtlinge, der Asylbewerber. Die Bürgermeisterin: „Für Fremdenhass ist in Hanhofen kein Platz.“ Die schönen Seiten ihres Jobs: Mitte des Jahres konnte Ebli nach einem Spendenaufruf der 19-jährigen Franziska 6000 Euro überreichen. Die Wohnung der jungen Frau war im Dezember 2013 abgebrannt. Den Betroffenen des Busunglücks vor wenigen Tagen wünschte Ebli gute Begleiter, den Verletzten baldige Heilung, dem in Hanhofen ansässigen Reiseunternehmen Kraft. Auf konkrete Aussagen zu Vorhaben in den nächsten zwei Jahren wollte sich die Bürgermeisterin nicht festlegen: „Mal schauen, was machbar ist, wenn die Zahlen zum Haushalt vorliegen.“ Nur so viel: „Die Hochzeitsprämie vom Land zur Fusion der Verbandsgemeinde mit Römerberg werden wir für die Erneuerung der Straßenbeleuchtung mit LED-Lampen verwenden; was übrig bleibt zum Abbau der Schulden.“ Ansonsten allgemein: „Die Einrichtungen und öffentlichen Anlagen in Ordnung halten, unseren Beitrag zum Erhalt der Natur leisten, die Jugendräume mit einem Pizza-Abend wieder eröffnen.“ Wer sich in Sachen Dorfentwicklung auf dem Laufenden halten wolle, sei herzlich zu den Ratssitzungen eingeladen. Den Empfang eröffneten die Sternsinger. Für sie ein großes Lob von Pastoralreferentin Sabine Alschner: „Sie haben am Samstag trotz des Sturms alle Straßen geschafft, 3300 Euro gesammelt. Gestern waren es noch mal 450 Euro für Ruanda. Musikalisch begleitete der gemischte Chor des MGV durch den Vormittag. (län)

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