Speyer Schamanen und Kleinkunst

Preisfrage: Was haben Schamanen in Sibirien mit Speyers kulturellem Leben zu tun? Antwort: nicht viel, jedenfalls auf den ersten Blick. An dieser Stelle kommt jedoch Andy Reymann ins Spiel, der als Mitarbeiter der RHEINPFALZ-Lokalredaktion unter anderem Archäologie und Journalismus miteinander verbindet.

Der 1982 geborene Speyerer besuchte das Hans-Purrmann-Gymnasium und begann schon zu Schulzeiten damit, über Themen zu schreiben, die ihn selbst interessierten und von denen er zugleich hoffte, dass sie auch für Gleichaltrige interessant waren. Seine ersten Texte erschienen in der Schülerzeitung. Nachdem die RHEINPFALZ 1997 eine eigene Jugendseite unter dem Titel „XXpress“ ins Leben gerufen hatte, berichtete Reymann bald dort über Veranstaltungen, Reisen und Hobbys. Für ein Studium der Ur- und Frühgeschichte sowie der Germanistik an der Universität Leipzig verließ der Speyerer 2001 seine Heimatstadt. „Während der Semester blieb zwar wenig Zeit zum Schreiben, aber in der vorlesungsfreien Zeit arbeitete ich regelmäßig bei Ausgrabungen der Generaldirektion Kulturelles Erbe in Speyer mit“, erzählt Reymann von dieser Phase seiner Laufbahn. So konnte er daneben immer wieder für die RHEINPFALZ tätig sein. Nach sieben Jahren beendete er sein Studium und war zunächst bei Ausgrabungen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Bayern sowie in Frankreich und Portugal dabei. An der Frankfurter Goethe-Universität begann Reymann 2010 mit seiner Doktorarbeit zum rechercheintensiven Thema „Schamanismus“ – und musste dafür eine Zwangspause vom Journalismus einlegen. Im Mai 2014 war die Arbeit fertig, und seit vergangenem Dezember sind Reymanns Erkenntnisse darüber, was eigentlich Schamanen bei ethnologisch bekannten Kulturen ausmachen, wie ihre traditionellen Objekte beschaffen sind und ob sie tatsächlich immer – wie viele Archäologen glauben – mit ihren Trommeln und Kostümen begraben wurden, auch in Buchform zu haben. Seit zwei Jahren ist der promovierte Archäologe wieder regelmäßiger freier RHEINPFALZ-Mitarbeiter. Von seinem Wohnort Mainz aus befasst er sich vor allem mit kulturellen Themen. Dabei kommt Reymann sein enger Kontakt zur Kulturszene des Rhein-Main-Gebietes zugute, wo er als Co-Kurator der Sonderausstellung „Jäger und Sammler – Vom Ende einer Kultur“ im Museum Wiesbaden Einblicke in die Abläufe großer Kulturbetriebe erhielt. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Goethe-Universität gibt Andy Reymann seit Anfang des Jahres Lehrveranstaltungen vor allem zu Themen der Sozial- und Ethnoarchäologie. Im Kontrast dazu befasst er sich journalistisch auch ganz gerne mit „bunten“ Themen: So interviewte er etwa im vergangenen Februar im Vorfeld des Speyerer „Kulturbeutel“-Festivals den italienischen Kleinkünstler Ennio Marchetto. Die Serie Ob Kammerkonzert, Ausstellung oder Theaterpremiere: Ohne die engagierten Mitarbeiter der Lokalredaktion Speyer wäre die Seite „Kultur regional“ nicht möglich. Diese Serie stellt einige der RHEINPFALZ-Journalisten vor, die regelmäßig über lokale Kulturereignisse schreiben.

x