Speyer Rohkostmesse: Interesse an Gesundheit in Pandemie gewachsen

Eine der Beschickerinnen: Livana Rangel von St. Michaelshof in Aichstetten (Allgäu) bietet Wild und Bio-Lebensmittel an.
Eine der Beschickerinnen: Livana Rangel von St. Michaelshof in Aichstetten (Allgäu) bietet Wild und Bio-Lebensmittel an.

Weniger Aussteller, neue Fläche, gleiches Interesse: Der Veranstalter der Vitalkostmesse „Rohvolution“ zeigt sich glücklich über deren guten Neustart nach mehr als zwei Jahren. Warum er vom früheren Standort Stadthalle ins Technik-Museum umgezogen ist, hat indirekt ebenfalls mit der lange bremsenden Pandemie zu tun.

Gegen Ende des ersten Rohvolution-Tages am Samstag ist Simon Schubert zufrieden. Die Vitalkostmesse – diesmal im Technik-Museum und nicht wie früher in der Stadthalle – ist ein Publikumsmagnet geblieben. Schubert grinst. Die Messe läuft. „Es ist nicht knallevoll, aber meine Erwartungen wurden übertroffen“, verrät der Organisator der RHEINPFALZ.

Möglich, dass er die Messlatte niedriger angesetzt hat, lenkt Schubert ein. Tatsache ist jedoch: Statt fast einem Jahr hatten er und sein Team diesmal nur zwei Monate Vorbereitungszeit. Fehlende Planbarkeit hat der Veranstaltungsbranche in der Pandemie lange ein Schnippchen geschlagen. Die neue Location gefällt Schubert. Der Grund, dorthin auszuweichen: „Hier gilt – im Gegensatz zur Stadthalle – keine Maskenpflicht. Die kam für uns nicht in Frage.“ Viele Besucher wissen das zu schätzen. Keiner ist mit Mundschutz zu sehen. Ein Mann verzichtet nicht nur darauf: Er streift barfuß durch die Halle.

Analysieren und kommunizieren

Wer zur Rohvolution kommt, hat einen Plan. Im Gegensatz zu vielen anderen Messen wird nicht locker an den Ständen vorbeigeschlendert. Es wird probiert, analysiert und vor allem kommuniziert. „Viele Aussteller haben berichtet, dass das Interesse an Aufklärung und Beratung enorm ist“, bestätigt Schubert. Schon während der Pandemie habe die Rohköstlich GmbH, die über der Messe steht, etliche Anfragen mehr bekommen. „Online sind wir mit den Leuten ins Gespräch gegangen“, so Schubert. Seine Firma war früher in Speyer ansässig und sitzt nun in Gera (Thüringen).

Die Themenvielfalt bei der Verbrauchermesse ist trotz der geringeren Ausstellerzahl wegen eines kleineren Platzangebotes beachtlich. An etwa 40 Ständen informieren Ansprechpartner über gesunde Ernährung für Körper, Geist und Seele. Das beginnt bei der Ayurveda-Panchakarma-Kur, geht über fermentiertes Soja als Käse-Alternative bis hin zu Speisen mit Kokosfleisch, Naturcremes mit Moringa oder Königsberger Klopsen aus Sonnenblumenkernen. Auch Heilsteine spielen eine Rolle: Smaragde helfen demnach bei Rheuma.

Bekannte Gesichter

„Es sind viele bekannte Gesichter da“, merkt Schubert an. Die meisten Besucher kämen aus dem Umkreis von 50 Kilometern. Der Ticketvorverkauf habe gezeigt: Selbst der Weg aus Berlin, München oder der Schweiz in die Pfalz ist „Rohvolutionisten“ nicht zu weit. „Viele Leute haben in der Pandemie erst richtig mitbekommen, was Gesundheit bedeutet“, so Schubert. Für ihn ist die erste Messe nach 2019 ein Erfolg. Wer dazu beigetragen hat, weiß er: „Ich bin den Ausstellern unheimlich dankbar, dass sie schnell ja zur Teilnahme gesagt haben.“

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